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Dienstag, 24. September 2024

Turnierbericht Victorum Liubice IV Spiel 3 Hundred Kingdoms vs City States

Übersicht:
Spiel 1
Spiel 2
Spiel 3

Moin zusammen,

wie versprochen, hier der detaillierte Bericht zum letzten Spiel in Lübeck. Diesmal durfte ich wieder gegen Cameron aka Dennis (NTR 5) antreten. Nachdem er seine Wadrhun-Armee verkauft hat, konzentriert er sich nun voll und ganz auf seine erste Fraktion, die City States. Er hat sich inzwischen gut eingespielt und bringt eine starke Liste auf den Tisch. Doch bevor ich ins Detail gehe, zur besseren Einordnung hier nochmal meine Armeeliste:

== Warlord Priory Commander Sealed Temple [110]:
* Order of the Sealed Temple 3 [205]: Standard Bearer
* Order of the Sealed Temple 3 [205]: Standard Bearer
* Order of the Ashen Dawn 3 [265]: Standard Bearer
* Order of the Ashen Dawn 3 [250]:

== Warlord Imperial Officer [90]: Brace for Impact, On Your Feet
* Men at Arms 3 [105]:
* Mercenary Crossbowmen 3 [105]:
* Mercenary Crossbowmen 3 [105]:
* Mercenary Crossbowmen 3 [105]:

== Priory Commander Crimson Tower [160]: Olefant's Roar, Long Lineage
* Order of the Crimson Tower 4 [295]: Standard Bearer

Dennis spielte eine derzeit sehr populäre Variante der Expert Scouts City States. Diese Variante ist besonders gefährlich, weil sie einerseits der gesamten Infanterie Vanguard verleiht und andererseits die beiden Titanen dank des Flank-Bonus des Talos ab Runde 3 ins Spiel kommen. Was die Vanguard-Liste angeht, gibt es im Wesentlichen zwei mögliche Varianten: eine Liste mit den Agema oder eine mit Thorakites. Ich hatte schon länger geplant, einen Artikel über diese Art von Listen zu schreiben, weil man mit den Expert Scouts für nur 50 Punkte eine Fähigkeit erhält, die sämtliche anderen vergleichbaren Supremacys übertrifft. Para Bellum hat allerdings durchblicken lassen, dass sie diese Fähigkeit noch anpassen werden. Deshalb habe ich mir die Mühe bisher gespart. Inzwischen wird diese Liste gerne noch mit den Streitwägen verfeinert, die meiner Meinung nach in ihrer aktuellen Form deutlich zu stark sind. Sie treffen einfach viel zu gut und haben eine enorme Flexibilität. Persönlich finde ich das etwas übertrieben, aber da wir in unserer Spielgruppe mehrere City States-Spieler haben, bin ich gut gegen diesen Archetyp geübt und wusste daher ziemlich genau, was mich erwarten würde.

Zusätzlich hat Nino, ein weiterer Spieler bei uns, seit ein paar Wochen City States gekauft. In der Woche vor diesem Spiel habe ich viermal gegen nahezu identische Listen gespielt, sodass ich gut vorbereitet war. Interessant ist, dass es bei den Lübeckern aktuell keinen aktiven Hundred Kingdoms-Spieler gibt, was meine Spielweise vielleicht etwas unvorhersehbar für Dennis machte. Zwar spiele ich üblicherweise regelmäßig gegen Dennis, aber dieses Jahr hatten wir bisher nur wenige Partien, und zudem war ich in den letzten zwei Monaten nicht beim Lübecker Spieletag dabei. Dadurch kannte Dennis meine Sealed Temple bisher nicht. Auch wenn er durch seine eigene Erfahrung mit den Agema die Reichweiten für den Charge Clash gut abschätzen konnte, gibt es einen wichtigen Aspekt, der die Sealed Temple gegen leicht gepanzerte Gegner besonders gefährlich macht – die Impact-Hits.

The City States
[2000/2000]

== (Warlord) Aristarch [150]: Primodynamic Globe, Expert Scouts
 * Selinoi (3) [130]:
 * Selinoi (3) [130]:
 * Agema (3) [195]: Andromachos
 * War Chariots (Flogobollon//Skorpios) (3) [390]: Skorpios

== Polemarch [130]: Blades of Eakides
 * Agema (3) [195]: Andromachos
 * Talos (1) [260]: Mask of Eris
 * Hephaestian (1) [240]:
 * Minotaur Haspists (3) [180]:

Gespielt wurde das Szenario Divide and Conquer, bei dem es darum geht, das Schlachtfeld in mehrere Zonen zu teilen und diese zu kontrollieren. Das Spielfeld war durch drei blocking Geländestücke besonders interessant gestaltet. Zwei dieser Geländestücke lagen so weit am Rand, dass nur zwei Stands gleichzeitig durchpassen konnten. Mittig befand sich ein Hügel, links davon eine Nebelbank, und auf jeder Seite gab es zusätzlich je einen Wald und einen weiteren Hügel. Das Gelände eröffnete den Streitwägen fast freie Schussbahnen, und dank Fire and Advance konnten sie sich nach einem Angriff schnell hinter den Hindernissen verstecken. Dies war natürlich ein strategischer Vorteil, den ich von Anfang an einkalkulieren musste. Da ich wusste, dass ich nicht früh punkten würde, bestand mein Plan darin, möglichst zentral aufzumarschieren, damit sich die Streitwägen exponieren müssen, wenn sie auf mich schießen wollen.

Allerdings war das leichter gesagt als getan, denn Dennis' Selinoi marschierten in einem atemberaubenden Tempo von 21" aufs Feld und legten die Reinforcement Line auf etwa 15" ins Spielfeld. Von dort aus durften seine Streitwägen mit ihrem schmalen Profil aufs Feld fahren und sogar von der Flanke aus schießen. Das ergab eine nahezu absurde Bedrohungsreichweite aus der Flanke, doch entscheidend war, dass sie in der Runde, in der sie ins Spiel kamen, Fire and Advance nicht nutzen durften. Genau deshalb ließ Nino in vielen Spielen ein bis zwei Streitwägen erst in Runde 3 auf das Feld kommen. So muss man sich zwangsläufig irgendwann so positionieren, dass die Streitwägen einen erwischen können, und viele Spieler verlieren sie bis dahin aus dem Blick, wenn sie erst in Runde 3 ins Spiel kommen.

In der ersten Runde erhielt ich zwei Einheiten Crossbows, während Dennis eine Einheit Selinoi bekam.. Er begann, indem er seine Selinoi in sein Strategiedeck legte, um direkt Bewegung 7 zu haben. Ich stellte daraufhin meine ersten Crossbows auf. Seine Selinoi stürmten 21" weit auf das Spielfeld und positionierten sich geschickt neben dem Hügel, sodass meine ersten Crossbows sie nicht sehen konnten. Damit befanden sie sich jedoch bereits in Move, Move, Shoot-Reichweite meiner zweiten Crossbow-Einheit, die dank Vanguard das Spielfeld betreten hatte. Diese schossen sofort und schalteten direkt einen Stand aus. Natürlich befanden sie sich außerhalb der 16"-Reichweite, aber trotz nur sechs Schüssen landeten fünf davon Treffer. Manchmal fühlt man sich fast schlecht für so einen Glücksgriff, aber City States haben es gerade verdient.

In der zweiten Runde kamen bei mir meine letzten Crossbows, beide Einheiten Sealed Temple und die Man-at-Arms aufs Feld. Dennis hingegen brachte die Kühe (Minotauren), beide Agema und drei Streitwägen ins Spiel. Das war ein deutlicher Kartenvorteil für die City States, besonders da sie das Strategiedeck durch ihre Armeesonderregel quasi um +1 modifizieren können – eine der besten Regeln im Spiel. Es zeigt sich deutlich, dass Para Bellum diese Fraktion sehr gerne hat. Nicht nur, dass die City States derzeit viele neue, beeindruckende Modelle erhalten, auch ihre Regeln sind mittlerweile so stark, dass sie zu den besten drei Fraktionen im Spiel gehören.

Trotzdem hielt ich an meinem ursprünglichen Plan fest und baute mein Deck wie in der ersten Runde auf. Meine Crossbows kamen als erstes, um auf die Selinoi zu schießen, gefolgt von den Charakteren, den Man-at-Arms, den anderen Crossbows und schließlich den Reitern.

Dennis begann die Runde, indem er seine Selinoi ein Stück nach vorne bewegte und auf meine Truppen schoss. Dabei fügte er drei Wunden zu, woraufhin sich meine Crossbows mit drei Wunden an den Selinoi revanchierten. Dann schob er eine weitere Einheit ins Strategiedeck, vermutlich die Kühe, da er die Punkte für die mittlere Zone sichern wollte und weder die Agema noch die Streitwägen in Reichweite für eine sichere Position waren. Es folgten eine Reihe von Truppenbewegungen, bei denen die Streitwägen relativ früh ins Spiel kamen, weil die Agema noch am Ende des Decks lagen. Dennis platzierte die Streitwägen vorsichtig, einer auf der rechten Flanke und der andere direkt hinter den Kühen, die sich gerade eben in die mittlere Zone bewegten. Die Agema des Aristarchen positionierten sich hinter den Kühen auf der rechten Seite, die anderen Agema hinter den Selinoi auf der linken Flanke. Dennis führte zu diesem Zeitpunkt 3:0, war jedoch sichtlich frustriert über meine Aufstellung, was mich natürlich erfreute.

In der dritten Runde erhielt ich endlich meine Ashen Dawn, während Dennis nun alle seine verbleibenden Einheiten auf das Feld brachte. Da Dennis bei jeder seiner Bewegungen die Sealed Temple im Hinterkopf behalten musste, entschied ich mich, beide Einheiten der Sealed Temple möglichst weit unten in mein Deck zu legen, um sie strategisch später einsetzen zu können. Dazwischen schob ich die Crossbows, um flexibler reagieren zu können. Die Crossbows opferte ich gerne, um bessere Positionen für die Ashen Dawn und Sealed Temple zu schaffen. Leider begann Dennis wieder zuerst und schoss fast eine komplette Crossbow-Einheit nieder. Zu meinem Unglück konnte ich im Gegenzug nicht den einen entscheidenden Treffer landen, um einen Stand der Selinoi auszuschalten.

Die üblichen Alibi-Aktivierungen folgten: Charaktere bewegten sich, die Kühe verharrten in ihrer Position, Streitwägen formierten sich, und die Aktivierungen zogen sich hin. Der Höhepunkt war jedoch, als Dennis einen seiner Streitwägen auf die rechte Flanke zog und einer direkt hinter den Kühen vor die mittlere Zone drängte, aber nicht in. Hier erkannte ich eine Chance: Wenn ich den rechten Streitwagen erfolgreich chargen würde, könnte ich die Kühe aus der Zone drücken.

Ich platzierte meine ersten Ashen Dawn auf der rechten Seite in eine kleine Zone zum Schutz und die zweite Einheit hinter die stark dezimierten Crossbows. Auf der linken Seite liefen die letzten Selinoi auf mich zu und gaben Deckung für den Streitwagen, der die zentrale linke Zone unter Beschuss nehmen wollte. Der Moment der Entscheidung war gekommen: Sollte ich versuchen Dennis das Spiel kaputtmachen und seine Träume zerstören? Beide Einheiten der Sealed Temple konnten mit Reform, Move, Charge einen seiner Streitwägen auf eine 3+ chargen. Bisher hatte ich die Entfernung nicht gemessen, um Dennis nicht vorzeitig zu warnen. Jetzt musste ich aber messen und stellte fest, dass ich eine 3 benötigte, um den Charge zu schaffen. Ich würfel nicht gerne Charges, aber meine größte Sorge war, dass die Sealed Temple den Streitwagen mit ihren 12 Impact-Hits einfach komplett zerstören könnten. Doch das war unwahrscheinlich, und der mögliche strategische Gewinn wäre enorm. Also wagte ich den Charge. Dank des Rerolls schaffte ich es schließlich und, wie erwartet, überlebte der Streitwagen knapp.

Das blockierte jedoch die Agema, und das gefiel mir. Dennis aktivierte seine Agema als nächstes, und ich erschoss seinen Streitwagen, was ihm sichtlich missfiel. Immerhin gab es ihm die Möglichkeit, seinen letzten Streitwagen auf der linken Seite zu aktivieren, was wiederum meinen anderen Sealed Temple den Weg für einen weiteren Charge öffnete.

Bei uns nennen wir die Order of the Sealed Temple oft auch die "Order of Fluid Formation". Es ist die zweit- oder drittbeste Einheit im Armeebuch, und das nicht nur, weil sie die Ashen Dawn freischaltet. Anschließend brachte Dennis seine beiden Titanen aufs Feld, wobei sich der Talos und ein Wald hinter den schwächeren Titanen schoben. Er wollte offensichtlich verhindern, dass ich in der nächsten Runde mit Blessed als Erstes anfing und einen Charge Clash gegen seine Kühe ausführen konnte. Dennoch setzte ich die Sealed Temple als erste Karte, um die Kühe zu erwischen, auch wenn die Sealed Temple den nächsten Schlagabtausch nicht überleben würden.

Bevor es jedoch dazu kam, mussten sich seine letzten Agema, die links, entscheiden, ob sie in die Zone – und damit in die Charge-Reichweite der Ashen Dawn – gehen oder sich weiter hinten sicher positionieren sollten. Sie entschieden sich, weiter hinten zu bleiben und sich nicht auf einen Kampf einzulassen. Am Ende der dritten Runde stand es 3:3.


In Runde vier war es endlich soweit: Meine Crimson Tower, liebevoll „Mörderponys“ genannt, erschienen auf dem Schlachtfeld. Zwei von Dennis' Streitwägen waren praktisch aus dem Spiel, und wenn ich den ersten Zug bekam, würde die Hölle über ihn hereinbrechen. Also platzierte ich die ersten Sealed Temple ganz oben in meinem Deck, gefolgt von den Ashen Dawn, den Charakteren, den Man-at-Arms, den Crimson Tower, den weiteren Sealed Temple und schließlich den Crossbows, um übriggebliebene Einheiten zu erledigen. Zu guter Letzt kamen noch die Ashen Dawn.

Natürlich aktivierte ich die Supremacy-Fähigkeit meines Commanders für Blessed und Hardened, was mir in der bevorstehenden Runde einen entscheidenden Vorteil geben sollte. Doch bevor ich den Zug beginnen konnte, durfte Dennis zuerst handeln. Sein erster Titan, der Hephaestian, stürmte durch den Wald in die Sealed Temple, die neben den Kühen standen. Mit 10 Attacken landete er nur einen einzigen Treffer, den ich ohne Blessed abwehrte. Dennis war sichtlich frustriert über die Performance des Hephaestian, und diese Frustration sollte auch in den kommenden Runden anhalten.

Nun war ich an der Reihe: Die anderen Sealed Temple schnappten sich den verbliebenen Streitwagen und drehten sich in Richtung der Selinoi, die sich ihrerseits entschieden, die Sealed Temple zu attackieren. Trotz Blessed verursachten die Selinoi drei Schaden. Dann führte ich einen Move-Charge mit den rechten Ashen Dawn auf die Kühe aus, was die dahinter stehenden Agema blockierte. Der verbliebene Streitwagen musste sich nach vorne bewegen, um auf die Sealed Temple schießen zu können, was er auch tat und ihnen drei weiteren Schaden zufügte. Die Runde verlief für mich weitgehend positiv: Der Talos führte einen Move-Charge in meine Sealed Temple aus, doch mit Blessed hielten zwei Stands standhaft die Zone.

Da ich verhindern wollte, dass Dennis überraschend noch in die Zone eindringen könnte, stellte ich sicherheitshalber die Man-at-Arms hinein. Zwar hätten die Agema des Polemarchen einen riskanten Move-Charge in die Zone auf die 6 versuchen können, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen und ließ keine Überraschungen zu. Auf der rechten Seite marschierten die Crimson Tower dann auf. Schön vor die Nase eines Streitwagens. Der Hephaestian kriegte durch Sealed Temple und Crossbows neun Schaden, weil er keinen seiner Schutzwürfe bestanden hatte. Also gar keinen. Kein Rüstwurf, kein Moral.

Dennis, der inzwischen Schwierigkeiten hatte, irgendwo richtig Fuß zu fassen, konnte mit seinen Kühen gegen die Ashen Dawn kaum Schaden anrichten, die mit Hardened enorm widerstandsfähig waren. In einer letzten Anstrengung versuchte er, seinen Polemarchen in die linke zentrale Zone zu stellen, um mich daran zu hindern, Punkte zu sammeln. Doch ein einzelner Crossbow hatte sich bereits dorthin bewegt, und Dennis musste einen Zoll Abstand halten oder in den Nahkampf gehen. Letzteres wollte er nicht, vermutlich weil er dafür Fluid Formation hätte verwenden müssen, was ihn in Reichweite meiner Ashen Dawn gebracht hätte. Schließlich fand er eine Position, die funktionierte. Ich informierte ihn jedoch, dass ich mit meinen Ashen Dawn in der nächsten Aktivierung einfach die letzten Selinoi chargen würde, was den Polemarchen aus der Zone drängen würde. Daraufhin stellte Dennis ihn an einen anderen Ort, und die Selinoi wurden durch die Impact-Hits meiner Ashen Dawn ausgelöscht.

Insgesamt sicherte ich mir zwei Zonen und baute einen kleinen Vorsprung auf: 8:3.


In Runde fünf kamen meine Crimson Tower als erste Karte. Ihr Ziel war klar: den letzten Streitwagen zu vernichten und zu verhindern, dass sie in die Flanke geschossen würden. Außerdem hatten die City States noch ihre Supremacy und wenn ich nich anfangen würde, müßte ich vielleicht die vor den Kühen aktivieren. Schließlich wollte ich lieber Dennis Karten in dieser Phase eliminieren. Mein Deckaufbau war etwas anders als erwartet, mit den Crimson Tower zuerst, gefolgt von den Sealed Temple, Man-at-Arms, Charakteren, Ashen Dawn und den Crossbows.

Natürlich begannen die City States wieder zuerst, und der Talos schaffte es, die Sealed Temple auf ein Leben zu reduzieren. Dann führten die Agema zusammen mit dem Polemarchen einen Charge gegen die Ashen Dawn auf der linken Seite durch und verursachten 11 Schaden, sodass nur zwei Stands übrigblieben. Insgesamt weniger Schaden, als ich erwartet hatte. Ich eliminierte den letzten Streitwagen mit den Crimson Tower und die linken Sealed Temple scheiterten nur knapp an den letzten Selinoi. Der Hephaestian durfte dann sein Versagen aus der letzten Runde wieder gut machen. So schwer konnte es ja nicht sein ein Leben vom letzten verbliebenen Sealed Temple zu töten und mit seinem Charge in die dahinter positionierten Man-at-Arms vorzudringen. Es war schwer und gelang ihm nur gerade so.



Die Man-at-Arms erlitten zwar schwere Verluste, aber hielten. Es stellte sich heraus, dass dieser Titan im gesamten Spiel nur einen einzigen erfolgreichen Rüstungswurf geschafft hatte.

Die Agema auf der rechten Seite waren blockiert, während die Agema des Polemarchen dem einen Crossbow Stand und zwei Ashen Dawn zum Opfer fielen. Dennis Karten waren vorbei und ich hatte noch Ashen Dawn. Auch die Kühe erlagen den Angriffen zweier Regimenter Crossbows und den Ashen Dawn, die sich dann in die Flanke der anderen Agema bewegten. Keine Impact-Hits wegen des Waldes, und wir hielten beide eine Zone. 11:5.

In der sechste Runde passierte das, was unvermeidlich war: Ich begann den Zug, und sowohl Dennis' Warlord als auch die Agema fielen. Wo die beiden Titanen das noch vielleicht retten wollten viel der Hephaistion im Die Fighting des Officers, es stellte sich heraus, dass dieser Titan im gesamten Spiel nur einen einzigen erfolgreichen Rüstungswurf geschafft hatte, und die Selinoi gingen auch nach Hause. Den Rest des Spiels schoss ich dann auf den Talos, während ich zwei und später drei Zonen hielt. Der Talos blieb trotzig in seiner Zone stehen und hielt stur durch – doch am Ende reichte es nicht. Sieg für die tapferen Menschen!

Am anderen Finaltisch verlor Nino gegen das Old Dominion, da er als treuer Anhänger Hazlias nicht über das Herz brachte, dem Bone Golem, einem der beeindruckendsten Modelle von Para Bellum, Schaden zuzufügen. Somit sicherte sich Max im Namen Kiels den ersten Platz, dank seines besseren Tie-Breakers.

Rückblick auf die Armeezusammenstellung

Insgesamt empfinde ich den aktuellen Spielstil der Hundred Kingdoms als weniger flexibel. Insbesondere die früher punktenden Ranger mit Officer, die eine größere strategische Bandbreite ermöglichten, fehlen mir. Die derzeitige Abhängigkeit von den Ashen Dawn stellt in meinen Augen einen Schwachpunkt der Fraktion dar. Mit dieser Einheit liegen die Hundred Kingdoms im Mittelfeld, ohne sie hingegen fällt die Fraktion tendenziell zurück. Böse Stimmen würden sagen an das Ende der Nahrungskette und aus diesem Grund könnte ein moderater Anpassungs-Nerf für die Ashen Dawn in Kombination mit Buffs für andere Einheiten der Fraktion die Balance deutlich verbessern. Der aktuelle Fokus auf die Ashen Dawn führt dazu, dass andere Einheiten an Bedeutung verlieren und die Armeezusammenstellung erheblich eingeschränkt wird. Ihre Stärke und Vielseitigkeit im Vergleich zu anderen Optionen macht es notwendig, Armeen um diese Einheit herum zu konzipieren. Gleichzeitig fällt es der Fraktion ohne die Ashen Dawn schwer, mit den stärkeren Einheiten anderer Fraktionen mitzuhalten. Ähnliche Überlegungen lassen sich auch auf die Incarnates der Spire übertragen. Es wäre möglicherweise sinnvoll, bei diesen extremen Highstats-Profilen eine moderatere Designrichtung zu verfolgen.

- Warlord Priory Commander – Sealed Temple: Die Fähigkeit Quicksilver Strike ist meist wenig effektiv, während The First Blessing regelmäßig eine starke Unterstützung bietet. In Kombination mit dem Sealed Temple-Regiment verleiht der Priory Commander der Einheit ausreichend Schlagkraft, um auch stärkere Gegner anzugreifen. Es ist jedoch wichtig, ihn nicht zu früh zu opfern, da sonst der Nutzen von The First Blessing verloren geht.

- Warlord 2 Imperial Officer + Man at Arms: Dieser Block kostet 200 Punkte, was ihn verhältnismäßig teuer und nicht besonders effizient macht. Daher wird der so auch kaum gespielt. Dennoch will ich aktuell zwei Regimenter, die bereits in Runde 2 punkten können, und dies ist die derzeit einzige sinnvolle Option. Die Man at Arms sind im aktuellen Meta weniger präsent, was aufgrund ihrer statischen Rolle verständlich ist.

- Order of the Sealed Temple: Diese Einheit hat sich in jeder Partie als solide erwiesen, auch gegen starke Gegner wie die Dweghom. Die Regel Fluid Formation bleibt eine der besten im Spiel und sorgt für beeindruckende taktische Flexibilität. Ihre Bedrohungsreichweite ist gut, aber der Schaden im Nahkampf bleibt ohne einen erfolgreichen Charge begrenzt. Trotz dieser Einschränkung ist das Gesamtpaket solide, vorallem da sie als Medium Regiment punkten.

- Order of the Ashen Dawn: Die Ashen Dawn sind derzeit die stärkste Einheit der Fraktion, was dazu führt, dass andere Einheiten oft in den Hintergrund treten. Dabei finde ich es interessant dass Marcus und ich die zum Teil völlig unterschiedlich einsetzen. Für mich sind es lebende Panzer an denen mein Gegner abprallen soll und bei Marcus werden die als offensive Allzweckwaffe genutzt.

- Order of the Crimson Tower mit Olefants Roar: Die Mörderponys haben in diesem Turnier, mal wieder, nicht überzeugt. Obwohl sie mit 500 Punkten ein hohes Schadenspotenzial bietet, wurde sie nur selten benötigt. Eine flexiblere Alternative wäre möglicherweise die bessere Wahl gewesen.

- Mercenary Crossbowmen: Es gibt Kritik, von Nick, , dass drei Regimenter Armbrustschützen zu wenig seien, da ich bei allen unter acht anfange zu zittern. Da ich jedoch nur vier besitze, habe ich diese Taktik nie verfolgt, schätze aber Nicks Besorgnis über meine Gesundheitszustand sehr. Acht Regimenter erscheinen mir auch nicht unbedingt effizient. Die Armbrustschützen sind solide, besonders im Late-Game, wo sie sehr störend für den Gegner werden können. In den frühen Phasen des Spiels dienen sie eher als Ablenkung oder Schutz, bauen jedoch bereits Druck auf. Allerdings sollte man keine Wunder von ihnen erwarten, insbesondere gegen Gegner mit hoher Lebenspunktzahl oder speziellen Fähigkeiten wie Hardened oder Loose Formation, wo ihre Effektivität deutlich sinkt.

Noch ein zwei Worte zum Turnier allgemein, weil mir das selber damals bei Warmachine auch immer passiert ist
. Nick war sehr daran bemüht ein schönes Turnier zu veranstalten und hatte selbst nicht mitgespielt, weil Orga, Brötchen schmieren usw viel Zeit gefressen haben. Allerdings hatte er auch niemanden aus dem Verein der ihm geholfen hat und unsere Hilfe wurde dankend abgelehnt, da wir Gäste waren. Denoch oder vielleicht gerade deswegen war die Atmosphäre während des gesamten Turniers war großartig, da er sich wirklich sehr viel Mühe gegeben hatte und viel Zeit und Herzblut gerade in das System steckt. Alle Spieler waren fair und freundlich, also sie wie bei jedem Conquest Turnier bisher, und trotz der intensiven Gefechte auf dem Schlachtfeld herrschte immer eine angenehme, kollegiale Stimmung. Man konnte die Leidenschaft für das Spiel bei jedem Teilnehmer spüren. Insgesamt also wieder Mal sehr entspannt und toll und das obwohl es Butter auf den Mettbrötchen gab.

Ich hoffe die Spielberichte haben euch wieder gefallen und ich würde mich wie immer sehr über Kommentare und Feedback freuen.

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