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Samstag, 21. September 2024

Turnierbericht Victorum Liubice IV Spiel 2 Hundred Kingdoms vs Dweghom

Übersicht:
Spiel 1
Spiel 2
Spiel 3

Moin,

momentan ist es bei mir zeitlich ziemlich knapp, aber heute Nachmittag konnte ich endlich etwas Luft schaffen, um den nächsten Bericht zum letzten Lübecker Turnier zu verfassen. Im zweiten Spiel ging es erneut gegen die Dweghom, und die Armee meines Gegners ähnelte stark der von Jens. Jens hatte in der zweiten oder dritten Runde zum ersten Mal die Gelegenheit, gegen die Sorcerer Kings anzutreten, und sein Warlord machte dabei auf schmerzhafte Weise Bekanntschaft mit dem 18"-Bakasura. Zu diesem Zeitpunkt sah ich meine Siege-Chancen (SoS) dahinschwinden, aber es lagen noch weitere Spiele vor mir. Vorab zur Erinnerung – hier ist meine Armeeliste:

== Warlord Priory Commander Sealed Temple [110]:
* Order of the Sealed Temple 3 [205]: Standard Bearer
* Order of the Sealed Temple 3 [205]: Standard Bearer
* Order of the Ashen Dawn 3 [265]: Standard Bearer
* Order of the Ashen Dawn 3 [250]:

== Warlord Imperial Officer [90]: Brace for Impact, On Your Feet
* Men at Arms 3 [105]:
* Mercenary Crossbowmen 3 [105]:
* Mercenary Crossbowmen 3 [105]:
* Mercenary Crossbowmen 3 [105]:

== Priory Commander Crimson Tower [160]: Olefant's Roar, Long Lineage
* Order of the Crimson Tower 4 [295]: Standard Bearer

Mein Gegner war der neue "Tim Prime". Er kommt aus dem beschaulichen Hamburg und hat sich diesen Titel verdient, nachdem er in der ersten Runde den Lübecker Tim, ebenfalls ein Dweghom-Spieler, besiegt hat. Das ist mittlerweile schon der dritte "Tim" aus dem Norden, der Dweghom spielt. Tim Prime brachte einen Hellbringer ohne Sorcerer mit, den er liebevoll "Bätzi" getauft hatte. Ansonsten war seine Liste recht ähnlich zu denen von Uziel und Jens.

Dweghom
[1995/2000]

== Tempered Steelshaper [120]:
 * Steelforged (3) [210]:
 * Hold Ballistae (3) [140]:

== Ardent Kerawegh [100]: Memory of Breath
 * Flame Berserkers (3) [170]:
 * Magmaforged (3) [200]:
 * Hold Warriors (3) [130]:

== (Warlord) Tempered Sorcerer [165]: Cthonic Flame, Fire School, Hellbringer Sorcerer
 * Fireforged (3) [180]:
 * Fireforged (3) [180]:
 * Hellbringer Drake (1) [200]:
 * Hellbringer Drake (1) [200]:

Gespielt wurde das Szenario "Melee", was gegen die Dweghom immer eine Herausforderung darstellt, aber ohne einen Steelshaper als Warlord durchaus machbar ist – vorausgesetzt, ich positioniere mich klug und kann seinen Trupp etwas auseinanderziehen. In diesem Szenario ist es oft so, dass ich in den ersten zwei Runden punktemäßig in Führung gehe und danach nur noch sauber die Attrition runterspielen muss. Das hatte ich im ersten Spiel nicht ganz hinbekommen, doch hier ergab sich eine zweite Chance, es besser zu machen. Das Gelände spielte eine deutlich wichtigere Rolle. Ein Steinbogen auf dem Spielfeld wurde als komplett undurchsichtig gewertet, was das Schlachtfeld in zwei Hälften teilte. Jeder von uns hatte einen Wald und ein offenes Feld, um seine Einheiten zu verstecken. Zwischen den Feldern befand sich ein Wasserareal, was sich als idealer Ort für Tims  beiden Kröten herausstellte. Ein weiteres Wasserfeld lag an der Spielfeldkante, was ich anfangs belächelte, da es selten relevant wird. Natürlich rannte ich im späteren Spielverlauf genau mit meinen auf Impacts angewiesenen Crimson Tower hinein – aber dazu später mehr.

In Runde 1 stellten die Dweghom ihre Ballista in ein offenes Feld und sicherten sich den ersten Token. Ich platzierte jeweils eine Einheit Armbrustschützen auf jeder Flanke und wir sprangen direkt in Runde 2. Tim erwürfelte prompt beide Drakes, die Berserker, die Steelforged, die Magmaforged und einmal Fireforged. Das war eine beachtliche Anzahl an Einheiten, die ins Spiel kam. Ich hingegen konnte immerhin meine Armbrustschützen und die Sealed Temple ins Spiel bringen. Da die Dweghom darauf aus waren, Tokens zu sammeln, lagen der Ardent und der Sorcerer bei Tim wohl noch weiter hinten im Deck. Das half mir jedoch nur bedingt, da ich mit acht Aktivierungskarten gegen seine zehn antrat.

Trotzdem hatte ich das Glück, dass meine Charaktermodelle ganz oben im Deck lagen, gefolgt von den Man-at-Arms, die ohnehin nur eine Richtung hatten: nach vorne in die kleine Zone. Danach kamen die Sealed Temple, alle Armbrustschützen und die letzten Sealed Temple. Die Ballista der Dweghom marschierte vorwärts, gefolgt von den beiden Hellbringern, flankiert von den Steelforged. Damit hatte er früh, ohne Worte, klargemacht dass die rechte Flanke ihm gehört. Trotzdem entschied ich, meine ersten Sealed Temple vorsichtig an den Rand der rechten Zone zu schieben. So konnte ich die Gefahr eines Move-Charges der Steelforged in der nächsten Runde minimieren, ebenso wie den möglichen Beschuss auf sie, da ich plante, die Reiter nach oben zu legen. Auf der linken Flanke marschierten die Fireforged durch den Wald, während die Berserker im Gänsemarsch mit den Magmaforged daneben vorwärtszogen. Ich nutzte die Gelegenheit, um acht Treffer aus der Bewegung meiner Armbrustschützen abzugeben, doch Tim rettete fairerweise sechs davon. Dann schob ich meine zweiten Sealed Temple in die linke Zone und konnte mir so einen komfortablen 10-Punkte-Vorsprung erarbeiten.


In Runde drei hatte ich Glück und konnte alle drei meiner Heavys auf das Spielfeld bringen, während Tim nur seine zweiten Fireforged erwürfelte. Das bedeutete, dass die Dweghom Warriors weiterhin in Reserve bleiben mussten. In meinem Deck lag zu Beginn der Runde oben die erste Einheit Sealed Temple, gefolgt von zwei Einheiten Armbrustschützen, meinen Charakteren, den Man-at-Arms, den Ashen Dawn, nochmals den Armbrustschützen, weiteren Sealed Temple und schließlich den Crimson Tower.

Mein Plan in dieser Runde war es, auf der rechten Flanke einen größeren Rückzug anzutreten, um Tims Armee weiter nach vorne zu locken. Wenn er sich dabei ungünstig positionieren würde, könnte ich in der nächsten Runde mit den Crimson Tower möglicherweise einen Angriff auf die Kröte seines Warlords starten. Diese Strategie ging größtenteils auf: Meine Armbrustschützen und die Sealed Temple zogen sich auf der rechten Seite weit genug zurück, um den Dweghom dort freie Punkte zu überlassen. Doch Tim marschierte mit seinen Ballistas ins Wasser und positionierte die beiden Hellbringer daneben. "Bätzi" stand allerdings etwas zu weit links, sodass sie in der nächsten Runde einen kleinen Schritt zur Seite machen müsste, um in die Zone zu gelangen. Gedeckt wurde sie nur von den Steelforged – und hier wuchs in mir ein neuer Plan.

Uziel hatte Anfang des Jahres  eine Zeit lang mit Hellbringern ohne Reitern experimentiert, und dabei hatten wir herausgefunden, dass die Hellbringer ohne Zauberer nur 8 Attacken mit C2 und Cleave 1 haben. Sprich, kein bedrohlicher Feuerball oder ein zerstörerischer Magmaspruch, der mir den Tag vermiesen könnte. Daher entschied ich mich entgegen meiner ursprünglichen Pläne dazu, die Ashen Dawn auf diese Flanke zu bringen, um die Steelforged zu bedrohen. Ein Charge auf die 3 wäre in der nächsten Runde durchaus machbar, und anschließend könnten die Sealed Temple mit einem Move Charge in die Flanke des Hellbringers gehen – und damit wäre die Zone meine.

Doch bevor ich diesen Plan umsetzte, stellte ich auf der linken Seite meine ersten Ashen Dawn auf, um Tim dazu zu bringen, auch die zweiten Fireforged auf diese Flanke zu schicken. Dort versuchte der Ardent, einen Zauber zu wirken, um den Berserkern Punkte zu ermöglichen, aber der Zauber misslang, und die Berserker verweigerten die Zone nur. Ich ließ einige Schüsse auf sie los, aber der Schaden war überschaubar und es ging kein Stand verloren. Es gab die Option, mit den Sealed Temple einen Charge zu versuchen, aber ich entschied mich dagegen, da sie in der Folgerunde wohl einfach sterben würden. Stattdessen entschied ich mich, die Zone nur zu verweigern, und stellte auf der linken Flanke, hinter meinen dritten Armbrustschützen, die Crimson Tower auf. Ich hatte zwar das Wasser im Blick, aber mit Olefants Roar sollten trotzdem genügend Impacts durchkommen, um die Magmaforged in der nächsten Runde zumindest etwas zu dezimieren. Punktestand am Ende der Runde: 12:7 für mich.


In der vierten Runde kamen nun auch Tims Warriors endlich ins Spiel. Auf der rechten Flanke stand ein Teil meiner Kavallerie hinter meinen Armbrustschützen, was verhinderte, dass ich sie einfach nach vorne legen konnte. Wenn sie vor Tims Einheiten aktiviert worden wären, hätte er sie leicht blockieren und mir meine Kavallerie vom Spielfeldrand nehmen können. Also entschied ich mich, zunächst meine Charaktere und die Man-at-Arms nach oben zu legen, gefolgt von den Ashen Dawn, den Armbrustschützen, weiteren Ashen Dawn, den Sealed Temple, zwei weiteren Einheiten Armbrustschützen und schließlich den Crimson Tower.

Tim durfte die Runde beginnen, und ich zündete meine Supremacy Ability, um meinen Einheiten Blessed und Hardened zu verleihen. Als Erstes stürmten seine Berserker auf meine Sealed Temple los, aber dank des Re-Roll D4 konnten meine Einheiten auch den 19 Attacken der Berserker standhalten. Tim erkannte, dass er sonst nicht an meine wichtigen Einheiten herankommen würde, also aktivierte er seinen Ardent, der meinen Sealed Temple den Befehl gab, dass sie nicht punkten dürften. Auch die Fireforged und weitere Einheiten bewegte er entsprechend.

Nun musste ich die ersten Ashen Dawn aktivieren, und leider vermasselte ich ihren Charge. Ein Move Charge wäre hier die bessere Entscheidung gewesen, aber ich war zu gierig und wollte unbedingt den Clash gewinnen. Jetzt standen sie in Reichweite von Tims Steelshaper und einem seiner Drachen. Die Steelforged konnten somit ungehindert angreifen. Dank Hardened überlebten meine Ashen Dawn den Angriff beinahe unbeschadet, aber zumindest waren die Steelforged nun aus der Zone herausgedrängt.

Dann ging es auf der linken Flanke weiter, wo meine Armbrustschützen versuchten, die Berserker auszudünnen, und endlich den ersten Stand töteten. Danach machten sich meine Ashen Dawn mit einem Move Charge auf den Weg zu den Magmaforged. Da kein lästiger Beschuss der Fireforged mehr drohte, war es kein Problem für die Ashen Dawn, diese festzupinnen, um den Weg für die Crimson Tower zu ebnen, die die Magmaforged in der nächsten Runde auslöschen sollten. Die Ashen Dawn verursachten mit ihren Impacts zwei Schaden, bekamen aber durch Lethal Demise drei oder vier Schaden zurück. Dank ihrer hohen Verteidigung überstanden sie die meisten Attacken, doch es gab einen kurzen Moment, in dem mir fast das Herz stehen blieb, als ich vor dem Re-Roll nur einen erfolgreichen Rüstungswurf hatte.

Zurück auf der rechten Flanke durften meine Sealed Temple endlich ihren Reform, Move und Charge auf Bätzi ausführen. Ich sparte mir den Blessed-Effekt für die Verteidigung, da Tim fünf Token zur Verfügung hatte und ich den Hellbringer nur mit Impacts nicht vollständig ausschalten konnte. Bätzi konnte meinen Warlord nicht sehen, und da sie in der kleinen Zone bleiben wollte, musste sie sich mit meinen Ashen Dawn beschäftigen. Der erste Zauber tötete einen Ashen Dawn, und der zweite war nicht mehr in Reichweite – perfekt für mich. Zudem marschierten Tims Warriors rechts auf, konnten aber nicht genug Stands in die Zone bringen, um sie mir zu verweigern. Damit hatte ich die rechte Flanke schon sicher.

Auf der linken Seite kämpften meine Sealed Temple weiterhin tapfer, unterstützt durch den Blessed-Effekt, und befreiten sich aus ihrer brenzligen Lage, ohne den Inspire zu benötigen. Sie stürmten auf die Fireforged zu und schafften es, mit ihrem Charge einen Stand durch die Impacts auszuschalten. Zwar konnten die zweiten Fireforged in der nächsten Runde in die Flanke schießen, aber solange sie keine 12 Treffer erzielten, würde ich das überleben.

Zum Schluss wollte ich noch die Crimson Tower mit einem Move Charge in die Magmaforged schicken, musste dafür aber würfeln. Da mir das Risiko zu hoch war, entschied ich mich, einfach nach vorne zu marschieren und die Zone zu besetzen. Der Punktestand nach dieser Runde: 24:7.


In der fünften Runde kamen die Crimson Tower und beide Einheiten der Ashen Dawn an die Reihe. Da Uziel bisher nur kleinere Einheiten der Magmaforged getestet hatte, hatte ich übersehen, dass diese Truppe nur noch 13 Lebenspunkte hatte. Zwar hoffte ich, sie mit einem Charge und Clash der Crimson Tower etwas auszudünnen, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie schnell zerschlagen würden – vor allem, da meine Mörderponys im Wasser standen. Doch zu meiner Überraschung reichte bereits der Impact der Crimson Tower, um die Magmaforged komplett zu eliminieren, wodurch seine gesamte linke Flanke zusammenbrach. Zwar konnten die verbliebenen Fireforged noch in die Flanke meiner Sealed Temple schießen, aber mein Commander über den Reitern im Deck und konnte sie sammeln. Die nun freien Ashen Dawn nutzten die Gelegenheit und griffen die Fireforged in der Flanke an, die sich mit meinen Sealed Temple im Nahkampf befanden. Anschließend  schoben sich die Sealed Temple mit Fluid Formation in die Flanke der letzten Fireforged. Am Ende blieb nur noch ein Stand der Fireforged stehen, und die zweiten Sealed Temple nahmen kaum Schaden durch die Warriors, die ihnen in den Rücken fielen. Damit war das Spiel im Wesentlichen entschieden. Ich verweigerte die große rechte Zone, sicherte mir zwei Zonen, und Tim scheiterte daran, meine Armbrustschützen und Ashen Dawn auszuschalten. Viel entscheidender war, dass auf der linken Seite zwei frische Kavallerieregimenter bereitstanden, die in der nächsten Runde hinter Tims Einheiten reiten und in der übernächsten Runde das Feld aufräumen konnten. Punktestand am Ende der fünften Runde: 37:9.



In der sechsten Runde fielen Tims Steelforged schnell, und kurz darauf auch meine drei übrigen Einheiten, die auf der linken Flanke verblieben waren. Der letzte Ashen Dawn rettete sich in einen Nahkampf mit Tims Ballistas, und sein Sorcerer-Warlord musste eingreifen, um ihn aus diesem herauszuschlagen. Dabei entblößte er jedoch den Rücken für meine zweiten Ashen Dawn, die ihn in der siebten Runde überrannten. Sieg für die tapferen Menschen.



Tim war ein angenehmer und fairer Mitspieler, und insgesamt verlief das Spiel überwiegend wie geplant. Dennoch ärgerte ich mich über zwei Fehler, die ich gemacht habe. Obwohl sie den Ausgang nicht entscheidend beeinflussten, hätten sie mir das Leben deutlich erschweren können.

Es stand das Finale an, und neben mir waren noch Cameron und Nino mit Expert Scouts von den City States sowie Max mit Old Dominion ungeschlagen. Für alle von uns war die Wahl zwischen Pest und Cholera – entweder das übertrieben starke Old Dominion, die absurd schnellen City States oder eben mich. Ich bot mich freiwillig an, gegen das Old Dominion zu spielen, da ich noch nie gegen Max angetreten war, aber die Turnier-App entschied anders: Ich sollte gegen Cameron spielen. Cameron hatte im Grunde dieselbe Liste, die Nino seit Wochen trainierte, also wusste ich ziemlich genau, was mich auf der anderen Seite des Tisches erwarten würde.

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