Donnerstag, 10. April 2025

Spielberichte vom 2 Tages Turnier in Winnenden

Letztes Wochenende stand das zweite deutsche Zweitagesturnier in Winnenden an, und das Line-up hatte es in sich: 22 Spieler, darunter die französische Elite und die süddeutsche Szene in Bestform. Es war klar, das wird kein Spaziergang.

Spontan entschieden Nino und ich, die Fahne des Nordens hochzuhalten und uns trotz der 8-stündigen Anreise ins Getümmel zu stürzen. Uziel konnte leider aus beruflichen Gründen nicht mitkommen, also musste ich das Wochenende ohne meinen Schatzi-mon überstehen.

Ich blieb bei meiner bewährten Liste, mit der ich schon auf der ITC und anderen Turnieren gute Erfolge feiern konnte. Auf dem Feld macht sie ordentlich was her, ich bin gut eingespielt, und mein Ziel war klar: ein sauberes 5:0.

== (Warlord) Chieftain [130]: Conquest, Vision

  • Veterans (3) [170]
  • Veterans (3) [170]
  • Slingers (3) [150]

== Predator [100]: War

  • Braves (3) [130]
  • Hunting Pack (3) [120]
  • Apex Predator (1) [190]
  • Slingers (3) [150]

== Predator [100]: War

  • Braves (3) [130]
  • Hunting Pack (3) [120]
  • Apex Predator (1) [190]
  • Slingers (3) [150]

Keine Änderungen, dafür weiterhin grüne Gewalt, jedenfalls bei meiner Bemalung. Die Liste bringt in Runde 1 mindestens fünf Karten, in Runde 2 mindestens sieben. Dazu genügend Tokens, um drei Slinger dauerhaft zu versorgen und bei Bedarf auch mal ein paar Braves oder Veterans chanten zu lassen.

Was die Liste wirklich unangenehm macht, sind die Hunting Packs. Zusammen mit den Slingern bauen sie enormen Druck auf und funktionieren gleichzeitig als perfekter Screen und Schutz für die Schützen. Dass ich in manchen Szenarien in Runde 2 nicht punkten kann, nehme ich in Kauf. Theoretisch ließe sich das umgehen, wenn ich die beiden Apexe gegen einen Winglord und einen Quatl tauschen würde. Ist auch in Planung, aber unbemalte Modelle zu spielen ist keine Option.


Spiel 1 gegen Konrad „DrizztDarnok“ Zacharias (Nords, NTR 9 Deutschland)

Das Turnier in Winnenden startete direkt mit einem harten Gegner. In meinem ersten Spiel traf ich auf Konrad, der aktuell auf Rang 9 der deutschen NTR-Liste steht. Er ist nicht nur einer der besten und erfahrensten Nord-Turnierspieler, sondern auch bekannt als Mitgründer des Podcasts Feldherren von EA und Sieger des vorletzten Bedburg-Turniers.

Ich freute mich ehrlich auf das Match. Obwohl wir uns von Events gut kennen, stehen wir nur selten gemeinsam am Tisch. Unser letztes direktes Aufeinandertreffen war Anfang letzten Jahres in Frankfurt, und ich hatte Lust auf ein neues Duell.

Konrads Liste liegt mir leider nicht vor, daher grob aus dem Kopf:

Nords [2000/2000]

== Jarl [120]: Reyngeir, the God Spear
 * Raiders (3) [140]: Captain
 * Raiders (3) [140]: Captain
 * Bearsarks (3) [200]: Savage
 * Bearsarks (3) [200]: Savage

== (Warlord) Volva [115]: Ancestors' Blessing
 * Huskarls (5) [270]: Skald

== Vargyr Lord [175]: Massive Frame, Wild Beasts
 * Fenr Beastpack (3) [140]:
 * Goltr Beastpack (3) [160]:
 * Goltr Beastpack (3) [160]:
 * Goltr Beastpack (3) [160]:


Leider lief es anfangs nicht gut für ihn. In Runde 1 und 2 kamen seine Reinforcements sehr unglücklich. Ich dagegen hatte dank Flank früh viel Druck auf dem Feld. Da ich mit weniger Widerstand rechnen musste, zerstörte ich zwei Marker früh und konnte mich dann entspannt zurückziehen. Der Plan war, ihn langsam an meiner vordersten Reihe abprallen zu lassen, denn auf Echelon konnte er einen Rückstand nur aufholen, wenn er meine Zone kontrollierte oder mir zumindest den Zugriff darauf verweigerte.


Runde 3 kam seine Armee endlich fast vollständig aufs Feld. Doch meine Position war bereits stabil: Slinger auf jeder Flanke und in der Mitte, dazu jeweils beide Veterans und Braves auf einer Seite, unterstützt von je einem Apex. Eigentlich wollte ich symmetrisch spielen, aber während des Spiels verlagerte Konrad den Fokus zunehmend auf die rechte Flanke. Ich entschied, dass dort doppeltes Veteranen Bleigewicht konstruktiver wäre.


Konrad bewegte sich vorsichtig nach vorn und blockierte mich mit einem Move-Charge, damit ich nicht mit den Hunting Packs zwischen seine Truppen rutschen und seine Armee zerschlagen konnte.

In Runde 4 zeigte sich, dass seine Positionierung nicht optimal war. Viele seiner Truppen behinderten sich gegenseitig, und dazu kam weiteres Würfelpech, als ein paar Berserker nur eine Handvoll Schaden an einem Apex verursachten. Unter dem konstanten Druck meiner Liste fiel es ihm zunehmend schwer, sich so zu stellen, dass ich mir nicht regelmäßig zwei Karten für eine nehmen konnte.


Ich wurde dann etwas zu gierig und unvorsichtig, wodurch ich ein Veterans Regiment unnötig abschenkte, ich hatte übersehen, dass seine Volva sowie ein paar Gotrl noch nicht aktiviert waren. Das war lästig und als Konrad in Runde 5 dann einen Charge mit den Berserkern auf die 6 versuchte, ihn schaffte und meine Slinger nur zwei Schaden machten, sah ich ganz kurz die rechte Flanke brechen. Aber die bis dahin erlittenen Kartenverluste waren zu schwer, und am Ende war es ein klarer Sieg für mich.

Von außen wirkte es vielleicht einseitiger, als es tatsächlich war, aber das Momentum war früh auf meiner Seite. Ich hoffe auf ein baldiges Rematch, mit besserem Start, etwas mehr Glück und neuen Ideen auf beiden Seiten wird das bestimmt wieder spannend.


Spiel 2 gegen Kilian „Rawr“ Sieutat-Lacaze (100k, Frankreich NTR 1)

Das zweite Szenario war „Melee“, und wie die regelmäßigen Leser meines Blogs wissen, halte ich dieses Szenario für das beste für die Hundred Kingdoms. Dementsprechend war es nicht besonders erfreulich zu hören, dass ich in Runde 2 gegen Frankreichs Nummer 1 und einen der besten Hundred Kingdoms-Spieler der Welt spielen durfte. Ein Matchup, das ich eher für das Finale erwartet hätte. Auch Kilian hatte jedoch wenig Interesse daran, auf einer Killpoint-Mission gegen meine Liste zu spielen

Assault on Winnenden [2000/2000]
The Hundred Kingdoms

== Mounted Noble Lord [155]: Dynastic Ally, Tourney Champion, Eccentric Fighting Style
* Household Knights 5 [270]:
* Household Knights 3 [160]:

== Crusading Noble Lord [155]: Elysian Fragment, Get in Position
* Men at Arms 8 [270]: [Veteran]

== Warlord Imperial Officer [130]: Art of War
* Mercenary Crossbowmen 3 [110]:
* Mercenary Crossbowmen 3 [110]:
* Hunter Cadre 3 [160]:
* Hunter Cadre 3 [160]:

== Chapter Mage [100]: School of Water, School of Fire, Talented
* Mercenary Crossbowmen 3 [110]:
* Mercenary Crossbowmen 3 [110]:

Kilians Liste hat neben absurd viel Beschuss vor allem eine beeindruckende Reinforcement-Kurve, die besser war als meine. Abgesehen von zwei Regimentern konnte er mit fast allem punkten. Ich war mir unsicher, wie ich sinnvoll Karten tauschen sollte, vor allem, weil er mit den Rittern und der Supremacy des Imperial Officers einfach mehr Angriffsreichweite als ich hatte. Dafür hatte ich die Slinger, drei Regimenter und ihr theoretisches Potenzial waren ebenfalls furchteinflößend.

In Runde 1 kamen nur meine Reinforcements, während Kiki bereits alles auf dem Feld hatte. Das war ein Problem, also entschied ich mich, mein Hunting Pack etwas zurückhaltender einzusetzen und meine Slinger eher aggressiv. Ein Gebäude trennte eine der großen Zonen vom restlichen Spielfeld, und ich beschloss, diese Seite zunächst zu ignorieren. Es war klar, dass Kiki mit der Kavallerie in den Wald vor seiner kleinen Zone wollte, und meine Slinger hatten das Potenzial, eine Crossbow-Einheit mit einem einzigen Treffer auszuschalten. Das wusste er natürlich auch und stellte seine Crossbows zusammen mit Charakteren fast an den Rand des Spielfelds, um keine Punkte zu verlieren. Die anderen beiden Crossbows positionierte er etwas weiter vorne, aber so weit links, dass sie für mich uninteressant waren.

Runde 2 baute sich sein Kartenvorteil weiter aus. Ich hoffte, dass er mich in Ruhe ließ, bis der Rest meiner Armee kam, aber ich konnte auch nicht genau einschätzen, mit welchem Plan er mir ins Gesicht springen wollte, Ende Runde 2. Immerhin bekam ich ein weiteres Hunting Pack, beide Veterans und ein Mal Braves. Dank meiner vorne stehenden Slinger konnte ich theoretisch beide großen Zonen erreichen. Ich entschied mich, die linke Zone mit den Veterans zu holen, da sein Beschuss nicht weit genug reichte. Ansonsten achteten wir beide darauf, uns keine dummen Fehler zu erlauben. Meine Braves gingen in die Mitte, seine beiden Reitereinheiten ebenfalls. Dann tauchte ganz rechts plötzlich der Man-at-Arms-Block auf. Ich wusste, dass er den hatte, da wir online schon über seine Liste gesprochen hatten, aber irgendwie hatte ich ihn verdrängt. 8 Man-at-Arms mit Charakteren sind auf dem Feld schon ziemlich imposant.


Eigentlich sollte meine zweite Veterans-Einheit auf die Flanke gehen, aber ich entschied mich, sie doch links zu positionieren. Bei Kilian kam nur noch wenig in Runde 3 und 4, und ich sah die Möglichkeit, auf dieser Seite langfristig durchzubrechen. Immerhin ging ich mit einem Punkt Vorsprung in die nächste Runde.

In Runde 3 kamen meine letzten Slinger und ein Apex. Mit dem Conquest-Chant versuchte ich, ein paar Glückstreffer gegen die Ritter im Wald zu landen, aber D4, RR6 und Obscuring waren zu viel, und ich machte nur zwei Schaden. Wir positionierten uns weiter, holten beide kleine und große Zonen. Er konnte seinen Kartenvorteil nicht wirklich ausnutzen, da ich meine Slinger weit nach unten positionierte, um eventuelle Vorstöße noch bestrafen zu können. Die letzten Slinger marschierten auch auf der linken Seite auf, damit ich mit doppelten Veterans und Slinger die Crossbows und Hunter einfach überrennen konnte.

In Runde 4 kam endlich der Rest meiner Armee, und wir hatten bisher keine Verluste. Diese Runde war eher langwierig und drehte sich nur ums Positionieren. Wir unterhielten uns, aber keiner von uns wollte den ersten Schritt machen, vor allem, weil sich unsere Positionen nahezu vollständig abdeckten. Riskante Ini-Würfe und Charges waren keine Option, also spielten wir konservativ und ruhig.


Bis ich in Runde 5 endlich ein bisschen Glück hatte  bzw. Kiki unglücklicherweise Pech. Endlich versagten ein paar Schutzwürfe, und beide Ritter-Einheiten verloren je zwei Stände. Links starb eine Crossbow-Einheit, und die Hunter nahmen beträchtlichen Schaden. Kiki revanchierte sich, tötete ein Hunting Pack und fast hätte er wirklich etwas ins Rollen gebracht. Aber wir hatten als letzte Karten immer noch die wichtigsten, sodass wir keine Gelegenheit hatten, den anderen in die Zange zu nehmen. Bemerkenswert war, dass jeder, der die Initiative gewann, stets den Gegner anfangen ließ, weil es einfach keinen Grund gab, selbst anzufangen.

Dann brach ich den letzten Widerstand auf der linken Flanke. Ich machte konstant 6 Schaden an den Man-at-Arms durch den Wald und tötete die kleinen HHKs. Kilian entledigte sich meines Screens aus Hunting Packs, und seine HHKs gingen mit einem Move Charge auf den ersten Apex, während der zweite durch einen fehlgeschlagenen Charge gebrochen war. Das musste er machen, weil von der linken Seite eine Einheit Slinger und Veterans begann, sein Backfield aufzuräumen. Ich konnte ihn nun von beiden Seiten in die Zange nehmen. Der Apex blieb wie erwartet stehen und überlebte den Clash in der Folgerunde, was das Spiel schließlich entschied.

Alles in allem war es taktisch als auch mental eine echte Herausforderung der knappste Sieg den ich an diesem Wochenende errang.


Spiel 3 gegen Guillaume "BillyZeKid" Verdier (City States, Frankreich NTR 2)

Gilli ist der Organisator des ITC und hatte im Winter ein größeres Turnier mit Spire gewonnen. Zum Glück hatte er meine Hassfraktion nicht dabei und stattdessen City States. Die Liste finde ich an sich ziemlich solide: 12 Karten plus Strategic Deck, potenziell fünf Karten in Runde 1. Eine Kombination aus doppelter Agema, Sacred Band für Heilung und Chariots erzeugt viel Druck und ist recht schnell. Besonders die Loose Formation der Selinoi ist für mich als Hundred Kingdoms-Spielerin immer ein echtes Problem. Aber heute war ich nicht mit 100K unterwegs. Ich hatte Dinos  dabei. 14 Karten, fünf sichere Karten in Runde 1, und Slinger, denen Loose Formation herzlich egal ist. Mit Hundred Kingdoms hätte ich vermutlich ziemlich gelitten, aber mit meiner Liste fühlte ich mich klar im Vorteil. Ich hatte in den letzten Wochen viel gegen City States getestet und wusste: Wenn ich rankomme, platzt alles. Zugegeben, das galt auch für meine eigenen Truppen, aber wir spielten Divide and Conquer. Das bedeutet, alles muss in die Mitte. Und wer dort steht, wird vom Druck der Beschussregimenter zerflückt. Das die Wadrhun alle 5 oder 6 Leben hatten half da natürlich auch noch mal doppelt. 

The City States [2000/2000]

== (Warlord) Aristarch [140]: Standard of Last Oration, Expert Scouts
 * Selinoi (3) [130]:
 * Selinoi (3) [130]:
 * War Chariots (Flogobollon//Skorpios) (2) [260]: Skorpios

== Polemarch [160]: Aristia, Blades of Eakides, Disorienting Strikes
 * Agema (5) [295]: Andromachos, Sacred Band Veterans
 * Agema (4) [245]: Andromachos, Sacred Band Veterans
 * Minotaur Haspists (3) [180]:
 * Sacred Band (3) [190]:

== Mechanist [90]: Hephaestian Alloys
 * Thorakites (4) [180]: Minotaur Thyrean Auxiliary

In Runde 1 kam bei Gilli nur eine Einheit Selinoi, bei mir kam alles. Ich stellte wie gewohnt mein Hunting Pack in die Mitte, Slinger jeweils auf die Flanken und ein Regiment in die Mitte. Seine Selinoi standen ebenfalls mittig und zu weit vorne.  In Runde 2 hatte ich dann das Vergnügen, sie zu erschießen, trotz ihrer Loose Formation. Dafür bekam ich in dieser Runde nur meine Pflichtauswahlen, also die beiden Veterans. Gilli brachte seine gewählten Agema mit Polemarchen, dazu die zweiten Selinoi mit Aristarch und die Kühe. Seine Streitwägen kamen mittig und links, der Rest wurde auf die rechte Flanke verschoben. Vermutlich, weil ich weiter breit aufstellte.

Runde 3 kam der Rest der Armeen, nur ein Apex fehlte bei mir noch. Der erste und später auch der zweite Apex landeten natürlich rechts. Aber richtig gekämpft wurde noch nicht. Wir standen uns gegenüber, schossen ein wenig, ich auf Kühe und Streitwägen, er auf mein Hunting Pack, das irgendwann auch fiel. Dann schoben sich seine Kühe in ein Regiment Slinger, was mich in eine gute Position brachte, um in der nächsten Runde mit meinem Hunting Pack die Flanke zu bedrohen. Dann trauten sich aber noch seine Agema mit Polemarch in die Zone und zeigten dem ersten Apex die Flanke. Dieser stand zwar im Wald, aber Gilli sah das Matchup so schlecht, dass er auf Iniative pokern wollte.


In Runde 4 zündete Gilli seine Supremacy, aber mein Apex durfte fairerweise anfangen. Zwei von fünf Stands Agema fraß er direkt. Die wollten aufgrund anderer Bedrohungen keinen Reform machen und verursachten kaum Schaden. Meine Slinger wurden, wie erwartet, von den Kühen überrannt und starben im Gegenzug durch das  Hunting Pack. Die Streitwägen versuchten, meine Veterans aus der Zone zu schießen, aber mit 6 Leben pro Stand waren sie einfach zu widerstandsfähig. Einer der vielen Punkte die aktuell bei Wadrhun meiner Meinung nach geändert werden sollten. Dann brachten die Selinoimeinen Apex auf 10 Leben. Ich ließ die kleinen Veterans die Agema auslöschen, kassierte dafür später den Gegenangriff der Thorakites, aber Dank des großen Lebenspolsters war mir das egal. Der zweite Apex kam mittlerweile auf dem Feld an und stellte sich in Charge – Reichweite und die verbliebenden Slinger drückten beide Streitwägen auf die Hälfte ihrer Leben. Die Attrition lief insgesamt sehr gut für mich. Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Thorakites in den Apex gehen, aber stattdessen hatte Gilli die Sacred Band mit Move Charge in ihn geschickt. Vorallem weil das von seiner Aktivierungsreihenfolge nicht paßte. Damit setzte er wieder  auf die Initiative in der nächsten Runde.


Vater liebte mich also bekam ich die Initiative. Der Apex fraß zwei Stands der Sacred Band und überlebte auch den Rückschlag. Der zweite Apex ging in die Thorakites, die mit den Veterans kämpften, und auch diese wurden langsam zermürbt. Meine Veterans mit Cheifthain kamen endlich gegen die Streitwägen an, was das Ende für sie einläutete. Insgesamt nahm ich fast seine ganze Armee in dieser Runde vom Feld. Gilli hatte noch seine zweiten Agema, die versuchten, mich zu umkreisen und in die kleine Zone vorzurücken, aber es war zu spät. Ich hielt konstant zwei bis drei Zonen und hatte einen massiven Kartenvorteil.

Tag 1 war vorbei und ich war erschöpft, aber auch zufrieden mit meiner Leistung. Zwei Spiele auf Englisch und drei starke Gegner, das war definitiv kräftezerrend. Für den nächsten Tag hoffte ich auf einen etwas leichteren Gegner, aber im Bracket gab es niemanden mehr, der das versprach. Also gingen wir erstmal alle zusammen in ein gemütliches Gasthaus und genossen die süddeutsche Küche.




Spiel 4 gegen Maphi "Farnir" Werner (Wadrhun, NTR 7 Deutschland)

Maphi, der Sieger des letzten Wormser Turniers, scherzte, dass ich mir gestern beim Essen einen „einfacheren“ Gegner gewünscht hätte und nun habe ich ihn bekommen. Ein humorvoller Kommentar, der jedoch seine starke Selbstironie unterstrich, da er mit einer Liste antrat, die meiner sehr ähnlich war.

Double Time [2000/2000]
The W'adrhun

== Warlord Chieftain [100]: Conquest

* Veterans 4 [220]:
* Veterans 3 [170]:
* Braves 3 [130]:
* Slingers 3 [150]:

== Predator [100]: Death
* Braves 3 [130]:
* Slingers 3 [150]:

== Matriarch Queen [110]: Death, Apex Master

* Warbred 3 [180]:
* Warbred 3 [180]:
* Apex Predator 1 [190]:
* Apex Predator 1 [190]:

Das Szenario war Breakout, und das Gelände teilte unsere Aufstellungszonen. Dadurch wurde je eine  äußere Zone weniger attraktiv, was das Spiel bereits in der ersten Runde etwas prägte. Wir plauderten ein wenig, und während ich mit dem Mirror-Match gut vertraut war, hatte Maphi damit noch keine Erfahrung. In der ersten Runde stellte er seine Slingers sehr passiv auf, was mir die Möglichkeit gab, nach vorne zu rücken und meine Reinforcementline weit nach vorne zu schieben. So konnte ich bereits in der zweiten Runde die beiden äußeren Zonen punkten, was Maphi etwas überraschte. Er hatte das von der Seite kommende Spiel bisher als nicht besonders relevant eingeschätzt, und ich nahm mir die Zeit, ihm zu erklären, ab welcher Entfernung es meiner Meinung nach sinnvoll wäre, diese Strategie zu berücksichtigen. Gleichzeitig räumte ich den Missionsmarker aus dem Weg und behielt meine Position auf Abstand um quasi zwei Runden durchzupunkten bevor er damit anfing. Um das zu verhindern stellte Maphi auf der rechten Flanke mit doppel Warbread auf und blieb ebenfalls auf Abstand. Doch dann warf er, fast schon ein wenig todesmutig, seine ersten Veteranen mit Chiefthains in Reichweite von 18" zu meinen Slingers. Diese Gelegenheit nahm ich dankend an Erschoss einen und stellte ein Hunting Pack in Auto Charge für die nächste Runde.


Ich durfte als Erste agieren, und das Hunting Pack nahm Maphis Veteranen regelrecht auseinander und schickte sie von der Platte. Völlig aus der Fassung gebracht vom Verlust seines Ankers im Zentrum, schickte er mir die Warbreads mit Move Charge auf der rechten Seite in meine Veteranen. Die Hälfte dieser Warbreads fiel jedoch den Slingern zum Opfer. Ich stellte anschließend meinen ersten Apex hinter die Veteranen, um sie abzusichern, und versagte bei der Clash-Aktion, den letzten Warbread zu eliminieren. Das war ärgerlich, aber egal da ich die Zone verweigerte.   Auf der anderen Seite verursachte ich einige Schadenspunkte an seinen zweiten Veteranen, die jetzt das Zentrum decken sollten und seine Queen, die mit Heilung auf einem Apex reitend unterwegs war, marschierte auf der linken Flanke voran. In erster Linie um die Veterans zu heilen, aber insgesamt zu weit vorne. Sie bzw der dicke Dino stand genau in die Reichweite meiner Slinger für die nächste Runde. 


In der darauffolgenden Runde begann Maphi, und wir tauschten Veteranen gegen zwei Regimenter Warbread aus. Das war zwar in Ordnung, aber ich wusste, dass ich das noch besser hätte ausspielen können, aber ich wurde gierig und machte Fehler. Als die Slinger den Apex der Queen dann in einer Schussphase auf einen Leben reduzierten und die nächsten die Sache beendete hatte ich einen absurden Kartenteil. Damit konnte ich es wagen mich schließlich in die mittlere Zone mit den Veterans zu stellen, um Druck auf seine beiden Slinger-Regimenter auszuüben. Dadurch fühlte Maphi sich gezwungen, mir seine Braves entgegenzustellen. Stellte er sich dadurch so zu, dass meine Slinger auf seine schießen konnten und mit Fire and Advance immer außerhalb seiner Reichweite blieben. Wir spielten noch einen halben Zug, doch Maphi gab schließlich auf, als ihm klar wurde, dass er keine Punkte mehr machen konnte und ich seine Truppen vollständig auslöschte.

Somit war der Weg frei für das Finale, und da Nino den letzten Franzosen besiegt hatte, war klar, dass der Sieg definitiv für unseren Club enden würde.


Spiel 5 gegen Nino "Torsul" Beck (Old Dominion, NTR 2 Deutschland)

Liebe Leserinnen und Leser, der Moment auf den wir alle gewartet haben. Das große Finale in Winnende, und mein Gegner war kein Geringerer als der unvergleichliche, legendäre Mr. Bonegolem in Körperform und Geist: Nino Beck. Sieger des letzten Bedburger Turniers, ITC 2025 Champion und seit über 20 Jahren mein treuer Freund, was wohl am ehesten mit einem ausgeprägten Stockholm-Syndrom zu erklären ist.

Nino kennt meine Liste in- und auswendig. Wir spielen mehrere Partien im Monat, auch wenn seine aktuelle OD-Liste noch nicht gegen meine grüne Welle angetreten war. Gespielt wurde Head to Head und seine drei Lights mit Loose Formation waren für mich im Grunde zehn Punkte auf dem Silbertablett. Entweder stellte er sie so defensiv, dass sie nichts taten, oder ich räumte sie ab und bekam 10 Punkte. Selbst Nino schätzte das Matchup auf diesem Szenario als 65 zu 35 zu meinen Gunsten ein, solange ich meine Slinger nicht unnötig verliere. Das Problem mit den Slinger ist momentan groß, da sie Loose Formation Regimenter einfach in der Luft zerreißen mit effektiver Range und Torrential Fire auf 18“.  Hoffentlich wird das mit dem Update Ende des Monats angepasst.

Rheinhippoteetisch unter Tierschutz [1995/2000]
The Old Dominion

== Warlord Strategos [165]: Legio I 'Primigenia', Skofnung, Eternal Discipline
* Praetorian Guard 5 [260]: Standard Bearer
* Athanatoi 3 [170]:
* Athanatoi 3 [170]:

== Hierodeacon [90]:
* Buccephaloi 3 [220]:
* Buccephaloi 3 [220]:
* Cultists 3 [90]:
* Legionnaires 3 [115]: Standard Bearer, Optio

== Archimandrite [110]:
* Moroi 3 [180]:
* Cultists 3 [90]:
* Legionnaires 3 [115]: Standard Bearer, Optio

Das Spiel startete. Ich bekam alle meine Lights bis auf die dritte Slinger, Nino bekam alle seine. Ich ging direkt aggressiv nach vorne, trotz der Moroi, denn ich wollte die so früh wie möglich unter Druck setzen. Nino stellte seine Kultisten mit Loose Formation auf die rechte Seite zur großen Zone, während Moroi und die anderen Kultisten zentral platziert wurden. Er entschied sich also das ganze aggressiv zu spielen.

In Runde zwei gab es für beide Seiten je eine zusätzliche Auswahl. Nino kriegte doppel Athanatoi und Präts und ich doppel Veterans und Braves. Ich durfte anfangen. Meine Slinger schafften es nicht mehr als zwei Schaden auf die Moroi zu machen. Im Gegenzug wurde ein Hunting Pack fast komplett ausgelöscht, das andere räumte immerhin die Moroi ab. Ninos Archie versagte beim Versuch, das volle Hunting Pack zu verwunden, und so entschieden sich seine Kultisten dazu, das schwer angeschlagene Pack für Punkte vom Tisch zu nehmen. Die anderen Kultisten rückten mutig vor, damit der Hiero zaubern konnte, doch meine Slinger waren schneller. Sie erschossen fast das ganze Regiment und zogen sich zurück. Nino blieb damit ohne Ziel. Der Rest der Runde war einfaches aufmarschieren. Meine beiden Veterans Regimenter kamen auf der Seite der großen Zone, Nino stellte seine Prätorianer direkt gegenüber. Zwei Regimenter Athanatoi erschienen in der Mitte und bewegten sich Richtung meiner kleinen Zone, wo bereits Braves warteten.



In Runde drei durfte ich beginnen. Mein Hunting Pack erschlug die Kultisten des Archimandrites. Die anderen versuchten sich zurückzuziehen, aber durch Conquest konnten meine Slinger sie noch einholen. Der Punktestand war 10 zu 2. Ich würde vermutlich das Hunting Pack in der Mitte an die Athanatoi verlieren, aber Nino konnte schlichtweg nicht genug Stands in die Zone bringen, um zwei Braves mit Charakter zu übertreffen. Wir handelten den Rest der Runde zügig ab. Die kleinen Dinos starben, aber mittig kamen die Kühe und meine beiden Apexe auf das Feld um den Tanz später fortzuführen. Da es für Nino nicht gut lief, entschloss er sich zu einem Doppel-Move mit den Athanatoi, um einen Reinforcementwurf in der nächsten Runde zu erzwingen und mir vielleicht eine Slinger-Einheit zu nehmen. Da er den Bonus hatte war die Idee gut, aber ich begann erneut wie auch in den folgenden Runden. Meine Slinger löschten die erste Einheit Athanatoi, und der Apex fraß fast das zweite Regiment alleine auf. Die Kühe griffen meinen Apex an, schafften es aber nicht, ihn im Clash zu töten. Im Gegenzug ging der zweite Apex direkt in ihre Reihen und erschlug zwei Kühe. Und war beiden klar, dass das Spiel an dieser Stelle gelaufen war, da ich noch drei Regimenter Slinger hatte, die einfach überall einen Berg an Treffern verursachen werden. Trotzdem spielten wir weiter und wie erwartet brach die Flanke unter der Wucht zusammen.

Es regnete Schaden aus allen Richtungen. Die Prätorianer hielten sich noch am längsten und beide Veterans Regimenter fielen ihnen zum Opfer. Das kostet sie selbst auch zwei oder drei Stands, aber als mein Chiefthain zu einem Duell gezwungen wurde, erschlugen sich beide Generäle gegenseitig. Damit verschwand auch der RR6 Buff der Prätorianer und mit Braves auf der einen Seite und einem Apex in ihrer Flanke wurden sie schließlich komplett vom Feld geräumt.


Damit gewann ich das zweite deutsche Zweitagesturnier. Nino sicherte sich den zweiten Platz. Gilli wurde Dritter, Kilian Vierter und auf Platz fünf landete Gregor mit seinen Sorcerer Kings.

Nino und ich waren mit dem Ergebnis rundum zufrieden. Nicht nur, dass wir ein taktisch starkes und faires Finale gespielt haben. Es war auch das erste Mal, dass die Franzosen bei einem Turnier in Deutschland, an dem sie teilnahmen, nicht den Sieg davontrugen. Dass unser Club sowohl Platz eins als auch zwei belegte, rundete das Ganze perfekt ab.

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