Samstag, 22. März 2025

Turnierberichte vom ersten World Event am Teutoburger Wald

Moin zusammen,

am 15.03. lud Tycho zum World Turnier nach Bielefeld ein und natürlich wollten wir uns das nicht entgehen lassen. Nach ein paar kurzfristigen Absagen standen wir am Ende immerhin noch zu zwölft bereit, um den Tag mit ein bisschen gepflegtem Würfeln zu verbringen. Eigentlich war der Plan, dass wir einfach locker-flockig nette Listen einpackten. Aber unsere Vorstellungen von nett gingen weit auseinander also gab es doch die große Keulen. Also habe ich eben meine freundliche Wadrhunliste aus Frankreich wieder rausgeholt. Die ist zwar nicht optimal (ich würde wirklich gerne mehr Veterans spielen), aber Lupus kommt einfach nicht aus dem Quark und will mir die City States Schilde mitzubringen. 


Meine Liste:

== (Warlord) Chieftain [130]: Conquest, Vision

  • Veterans (3) [170]
  • Veterans (3) [170]
  • Slingers (3) [150]

== Predator [100]: War

  • Braves (3) [130]
  • Hunting Pack (3) [120]
  • Apex Predator (1) [190]
  • Slingers (3) [150]

== Predator [100]: War

  • Braves (3) [130]
  • Hunting Pack (3) [120]
  • Apex Predator (1) [190]
  • Slingers (3) [150]

Mit dieser Liste habe ich jetzt zwei Einzelspielerturniere gewonnen – und mit unserem Team sogar die ITC. Eigentlich würde ich gerne einen Predator gegen einen Winglord tauschen und die Veteranen etwas größer machen, aber das wird wohl frühestens Mitte des Jahres was. Die Schwächen der Liste gleicht aktuell meine Übung ganz gut aus. In den letzten Wochen habe ich sie einfach ein paar Dutzend Mal auf den Tisch gebracht.


Spiel 1: Die Sache mit dem Mettbrötchen

Für die erste Runde stand eigentlich noch eine Forderung gegen Nauthi aus, da dieser eine unerhörte Behauptung zum norddeutschen Nationalgericht Mettbrötchen mit Preiselbeeren geäußert hatte. Aufgrund dieses kulinarischen Fauxpas hatte sich Nauthi im Vorfeld einen festen Platz in der Bestrafungszone verdient. Ich ging davon aus, dass wir uns auf dem Maelstrom-Szenario treffen würden, um ihm diese Strafe gebührend zu verabreichen. Ich war vorbereitet, die Nords oder Hundred Kingdoms zu bekämpfen, auch wenn das Szenario nicht meine erste Wahl war.

Doch dann stellte sich heraus, dass Tycho die Szenarienreihenfolge auf der Turnierseite und im Discord unterschiedlich angegeben hatte. Am Ende spielten wir Head to Head. Und natürlich hatte Nauthi seine Duisburg-Liste mitgebracht – die ihm beim 26-Spieler-Event den Sieg eingebracht hatte. Auf Maelstrom wäre das sicherlich spannend geworden, aber auf Head to Head? Das war eine andere Geschichte.

Wir hatten diese Kombination in den letzten Wochen schon mehrfach geübt, und ich wusste genau, wie ich meine Liste aufstellen musste. Die Kombination aus wenigen Zonen und einem starken Fokus auf Killpoints spielte meiner Liste einfach in die Karten. Ich hatte die richtige Taktik im Kopf und war zuversichtlich, dass ich Nauthi in dieser Konstellation das Leben schwer machen konnte.

Nauths Liste

== (Warlord) Volva [100]:

  • Raiders (3) [155]: Captain, Shield Biter

== Konungyr [150]: Rjóða, the Red Bringer

  • Bow-Chosen (3) [200]
  • Bow-Chosen (3) [200]
  • Mountain Jotnar (1) [210]
  • Sea Jotnar (1) [240]

== Vargyr Lord [135]: Massive Frame

  • Fenr Beastpack (3) [140]
  • Fenr Beastpack (3) [140]
  • Goltr Beastpack (3) [160]
  • Werewargs (3) [170]

Das Gelände in Bielefeld war für jeden Tisch identisch: Zwei Teiche in der Mitte, die Hindering und Water waren, sowie einige weitere Geländeobjekte, die wenig Einfluss auf das Spiel hatten. Die Seitenwahl war ebenfalls irrelevant.

Zu Beginn von Runde 1 bekam ich die komplette Liste meiner Verstärkungen, während Nauthi nur eine seiner Lights erwürfelte. Das verschaffte mir den Vorteil, dass ich in Ruhe seine Aufstellung beobachten und meine Regimenter gezielt positionieren konnte. In Runde 2, als er keinen weiteren Reinforcementwurf schaffte, war für uns beide klar: Das Spiel war so gut wie entschieden. Ein 12:6-Kartenstand in Runde 2 ist immer schwer zu drehen, und ich machte mir mit meinen Slingern sofort seine Werewargs zu eigen und wartete, dass der Rest seiner Truppen endlich ins Spiel kam.


Doch diese erschienen nur tropfenweise. Dadurch hatte Nauthi keine Möglichkeit, Druck aufzubauen. Er versuchte, sich zurückzuhalten, aber ich konnte ihm fast nach Belieben ins Gesicht springen, ohne dass mir dadurch Nachteile entstanden.

Als in Runde 3 schließlich seine Bow-Chosen ins Spiel kamen, stellte ich als letzte Aktivierung direkt zwei Hunting Packs daneben. In Runde 4 gewann ich die Initiative und konnte sogar beide Bow-Chosen-Regimenter vernichten, weil ich richtig geraten hatte, welches Regiment er für den Gegenschlag oben hatte. Zwar konnte Nauthi noch zwei Regimenter von mir ausschalten, aber bis auf die Raider und Jotnars fiel alles, und es blieb ihm kein Raum mehr, um ins Spiel zurückzukommen.


Nun wollte ich gegen Nicki spielen. Doch dann das: Nick hatte sich im ersten Spiel gegen Daniel (Serphios im Discord) einfach auf den Rücken gelegt. Mein Wunsch, mich runterzupaaren, wurde nicht erfüllt, und so würde ich, zu Nicks Freude, nicht mit ihm spielen. Ich würde jetzt sagen, das war ziemlich enttäuschend, aber es wird viele überraschen: Ich mag Spire als Gegner wirklich gar nicht. Fühlt sich für mich immer sehr unfair an dagegen zu spielen. Nun, hätte ich das gewusst, hätte lieber die nette Kirche oder Sorcerer Kings eingepackt. Dieser Gedanke zerschlug sich jedoch, als ich die Liste meines zweiten Gegners, Marvin aka Murrml, sah. Drei Streitwägen. Nauth kommentierte das nur mit Karma.


Spiel 2: City States Streitwägen

Mit Marvin hatte ich schon mal in Beckum gespielt  und das war knapp, weil ich mich da fast selbst ins Aus geschossen habe. Seine Liste ist ziemlich ähnlich zu dem, was Lupus gerade öfter spielt und mit dem er mir auch gerne mal ordentlich die Ohren lang zieht. Daher hatte ich ordentlich Respekt. Die Liste ist grob aus dem Kopf, also keine Garantie auf Fehlerfreiheit:

The City States
== (Warlord) Aristarch [90]:
• Phalangites (6) [295]: Dorilates, Sacred Band Veterans
• Thorakites (3) [120]:
• War Chariots (1) [130]: Skorpios
• War Chariots (2) [260]: Skorpios

== Polemarch [180]: Aristia, Blades of Eakides, Combined Arms Drills
• Hephaestian (1) [240]:
• Talos (1) [260]:
• Thorakites (4) [205]: Andromachos, Minotaur Thyrean Auxiliary
• Agema (4) [220]: Sacred Band Veterans

Gespielt wurde Divide and Conquer, und in der Mitte teilte ein Gebäude das Schlachtfeld. Sowas mag ich immer, weil es einen zu taktischen Entscheidungen zwingt.

Runde 1 begann mit einem nicht so tollen Setup: Bei mir kamen nur die automatischen Auswahlen, bei ihm beide Lights. Das war irgendwie nicht beruhigend. In Runde 2 gab es dann auch nur die Veterans und die letzten Slinger, aber er holte sich die drei Streitwägen und die Phalangites. Die Agema wurden nicht erwürfelt. Marvin entschloss sich, die rechte Flanke aufzugeben und alles auf der linken Flanke zu sammeln, um dort einen Vorstoß zu starten. Erst dann fiel mir auf, dass er ohne die Sonderregel Initiative spielte – was mich tatsächlich freute, weil das seine ganzen Movement Buffs auf Aristarch Supremacy und Aristia auf einmal ziemlich einschränkte.

Gegen Ende der Runde zog er die Thorakites in die Zone, und meine ersten Slinger konnten bequem auf sie feuern. Doch er hatte die dritten Thorakites vergessen, die gerade aus der Reserve kamen und das Regiment dann broken machten. Er schaute sich dann an und erklärte mir, dass sein eigentlicher Plan war, sich nur mit einer Einheit Slinger zu beschäftigen und vorzupunkten. Jetzt war er jedoch in genau der Situation, die er eigentlich verhindern wollte.

Ab dem Punkt spielte Marvin vorsichtiger und hielt sich brav außerhalb der 22". Ich tat das Gleiche. Ich schob langsam Regimenter in die Zonen und ließ den Streitwagenbeschuss stoisch über mich ergehen. Auf der rechten Flanke gingen die Slinger dann einfach doppelt nach vorne, und auch wenn da einsam und allein ein Talos auftauchte, merkte dieser schnell, dass er keine Lust hatte, gegen Slinger, Veterans und doppelte Braves mit Hunting Pack zu kämpfen. Also gab Marvin die Flanke komplett auf und stellte alles auf die andere Flanke. Unebehelligt fraß mein Hunting Pack die letzten Thorakites, und auf der anderen Seite nahm das andere Hunting Pack einen Streitwagen auseinander. Ich begann, mich bequem abzusetzen.

In Runde 5 versuchte er dann doch, einen Vorstoß zu wagen, aber der Kartenvorteil war zu groß, und meine Slinger hatten mittlerweile das Gebäude umrundet und schossen den Phalangites fröhlich in die Flanke. Der halbherzige Vorstoß endete, bevor er richtig begonnen hatte, und Marvin gab auf.

Auf den anderen Tischen siegte Serphios mit einer Old Dominion Liste, die nahezu identisch mit der von Nino war. Übrigens wurde Nino von Nick getablet, nachdem dieser sein Mojo wiedergefunden hatte. Fin aus den Niederlanden setzte sich gegen Uziel durch, der mit einem riesigen Forcegrown Drones Block und Beschussunterstützung spielte. Sowohl Fin als auch Serphios versuchten, mich zu dodgen, aber das Finalspiel sollte schließlich Old Dominion gegen meine lieben Dinos sein.


Spiel 3: Dicke Old Dominion Blöcke

Mit Daniel hatte ich bisher noch nicht das Vergnügen, aber ich wusste, dass er im Online-Turnier ziemlich solide gespielt hatte. Er war unter anderem schon gegen Uziel und Nino angetreten. Seine Motivation für unser Spiel... nun ja, wenn ich es nett ausdrücken wollte, war sie eher überschaubar. Er wusste genau, was ich dabei hatte und Maelstrom als Szenario. Zehn Karten gegen meine Dinos, vier Charaktere auf dem Feld, und ein Szenario wo man fast unmöglich Punkte aufholt. Gut, da wäre ich auch nicht sonderlich begeistert. Maelstorm sowie Forsight gehören einfach aus dem Szenario-Pool gestirchen.

Seine Liste hatte ich noch grob im Kopf, also ohne Gewähr:

Old Dominion

==
(Warlord) Mounted Strategos [155]: Skofnung, Gladiator
Kataphraktoi (5) [360]: Standard Bearer, Hetairos
Legionnaires (3) [100]:

== Hierodeacon [90]:
• Cultists (3) [90]: 
Buccephaloi (5) [370]:

== Xhiliarch [145]: Legio I 'Primigenia', Aventine Armor
• Praetorian Guard (5) [260]: Standard Bearer

== Strategos [135]: Semion of the Legion, Cuirass of Hazlia's Shadow
Athanatoi (5) [250]:

In den ersten beiden Runden lief es für beide Seiten ziemlich rund. Ich bekam meine Verstärkungen, er brachte alles auf den Tisch, bis auf die Legionäre. Das machte mir mehr Sorgen, als ich zugeben wollte. Vor allem seine Supremacy vom Strategos hing mir wie ein Damoklesschwert über dem Kopf. Daher ging ich es vorsichtig an. Lieber keinen unüberlegten Vorstoß, sondern ihn zu blöden Charges verleiten, die er nicht nahm. Stattdessen blieb er außerhalb meiner Reichweiten, verlor ein Pferd und ich sicherte mir die erste Zone. Ich dachte kurz darüber nach, direkt auf zwei zu gehen, aber ich roch die Supremacy in Runde 3 und hatte keine Lust, dass mir dann die Welt um die Ohren fliegt. Besonders nicht mit Prätorianern auf meiner rechten Flanke, die ich nicht so einfach loswerden würde, und Athanatoi plus Kataphraktoi links, die mir die Veterans aus dem Lendenschurz hauen könnten. Zwei Slinger standen zwar da, mussten sich aber so blöd stellen, dass ich es lieber bleiben ließ.

Also blieb das Spiel weiterhin... sagen wir: bedächtig. Runde 3 kam fast alles, nur ein Apex ließ sich noch Zeit. Serphios und ich stellten mehr als wir spielten. Ich schoss ein bisschen auf Pferde und Kühe rum, aber so richtig Lust, mich in Reichweite zu stellen, hatte ich auch nicht. Zwei Zonen reichten mir. Daniel war sichtlich genervt und ehrlich gesagt: Ich kann es ihm nicht mal übelnehmen. Was ihm da gegenüberstand, war einfach kein schöner Anblick. Irgendwann schob ich dann zwei Hunting Packs vor. Eins in die Reiter, eins in die Kühe. Das Ziel war simpel: nächste Runde die Supremacy Überleben und am besten beide Regimenter mit Slingern töten.

Oder auch nicht. In Runde 4 vertauschte ich meine Kartenstapel, Daniel vergaß seine Supremacy und es passierte gar nichts. Meine Hunting Packs wurden zerlegt, seine Einheiten standen weiter da rum, und ich baute meinen Punktevorsprung einfach aus. Spannend geht anders. Da hatte ich genug und schickte meinen Apex Move + Charge durch das Hindering Terrain direkt in seine Reiterei. Der zweite Apex stellte sich artig neben die Athanatoi. Auf der anderen Seite chargten die Braves die Prätorianer in die Flanke. Die hauten dann, wenig begeistert, ein bisschen auf die Braves ein das war’s.

Runde 5: Daniel zündete seine Supremacy. Die Athanatoi wollten den Apex neben sich weghauen und ließen ihn mit einem Leben stehen. Sein Bruder fraß in aller Ruhe seine Pferde auf – bis auf eins. Ich schob die zweiten Veterans zurück, um nächste Runde den Athanatoi schön in den Rücken zu fallen, und meine Slinger erledigten das letzte Pferd. Damit war die linke Flanke abgehakt. In der Mitte kamen die Kühe aus dem Wald und chargten meine Veterans. Ein Stand ging, aber die Antwort war ein Slinger-Trommelfeuer und ein Clash der Veterans, der sie fast komplett in die ewigen Weiden schickte. Zwei Zonen mehr für mich.

Runde 6: Ich erschlug die letzte Kuh. Die Legionäre wollten noch den Apex umhauen, aber das klappte natürlich nicht. Die Athanatoi schafften es immerhin, den angeschlagenen Apex auszuschalten. Meine Slinger machten kurzen Prozess mit den Legionären. Und dann wurde die Zeit knapp – wir brachen ab.


Fazit

Fin verlor sein Spiel, und damit blieb am Ende nur ich mit drei Siegen übrig. Turniersieg! Daniel wurde Zweiter, Marvin Dritter – Glückwunsch an die beiden!

Am letzten März Wochenende sind wir in Bedburg auf einem Turnier und dort gibt es wieder undurchsichtigen Wälder. Meiner Meinung nach macht das klassische Beschusslisten deutlich weniger attraktiv… oder?. Ich weiß jedenfalls, dass Nick schon mit dreifach Marksmen plus VCI liebäugelt – oder Underspire mit doppel Marksmen. Also werde auch ich, bis zum (völlig unvermeidlichen) Nerf für Slinger und Marksmen im April, diese oder eine ähnliche Liste nochmal ausführen. Die Armee sieht halt einfach verdammt cool aus auf dem Feld. Da kann man nix sagen.



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