Moin!
Am vergangenen Wochenende (27.01.2024) veranstaltete Minyarts ein anfänger-freundliches 1500 Punkte Conquest Turnier. Dies zum Anlass nehmend habe ich mir gedacht Hanna einen weiteren Gastbeitrag von mir aufs Auge zu drücken.
Einleitung
Nach einem ausgewogenen Frühstück wurden also zog Miniaturen in den Kofferraum geschmissen und es ging für 120min auf die Autobahn.
Neben einer geräumigen Lokation bietet der Miniyarts in Beckum auch ein umfassendes Conquest Sortiment und 16 Spielwillige fanden sich pünktlich ein, um bei Melee, Off-Balance und Forlorn Hope zu punkten.
Ich wollte mal wieder Varangians aufstellen und entschloss mich deshalb zu einem Xhiliarchen Warlord. Passenderweise sind Prätorianer eine ausgezeichnete Mainstay dafür und meine Leidenschaft für die runden Aura-of-Death Golems ist ja hinlänglich bekannt. So stand der Archmandrite als zweiter Warlord und die Liste war irgendwie von selbst geschrieben:
The Old Dominion
== (Warlord) Xhiliarch [175]: Legio I 'Primigenia', Eternal Discipline, Regalia 1, Regalia 2, Regalia 3
* Praetorian Guard (5) [285]: Standard Bearer, Profane Reliquary
* Varangian Guard (4) [265]: Standard Bearer
== Archimandrite [100]:
* Legionnaires (3) [135]: Optio
* Legionnaires (3) [120]:
* Bone Golems (3) [210]:
* Bone Golems (3) [210]:
Jede Menge Lebenspunkte, jede Menge Aura-of-Death und jede Menge Cleave 2+… Was will Hazlia mehr? Insgesamt ist der Xhiliarch durch seine Supremacy als Warlord im Gameplay etwas langsamer als der Strategos, aber bei sehr punktereichen Szenarien sollte das weniger stören. Was man an VP in Nachteil gerät, lässt sich in Runde 8/9/10 mit durchschnittlich 10VP pro Runde gut wieder aufholen. Die reduzierten Dark-Power-Tier Schwellen lassen mich auch ohne dezidierten Dark-Power-Plan gut T2 erreichen. Alles darüber hinaus ist Bonus. Eigentlich möchte ich eh nur Bastion für die Prätorianer dringend haben. Der Plan war wie folgt: Xhiliarch und Prätorianer kommen in Zug 2. Varangians als langsamste Heavy Auswahl sicher in Zug 3 und dank der Tactical Retinue 3 habe ich auch gute Chancen auf frühe Bone Golems. Spät in Zug 3 wird hoffentlich engaged und in Zug 4 mit der Supremacy der Gegner gebrochen. Sind auf der Gegenseite sehr zähe Ziele (Ashen Dawn/Tontor) wird die Supremacy verzögert, um diese sicher zu überwältigen. Ich habe nicht sehr viele high-value-Attacken, also müssen diese gezielt eigesetzt werden.
Im Vorfeld gelang es mir Timm zu überzeugen einfach genau dieselbe Liste zu stellen. Timm hat lokal grade mit OD angefangen und die ersten ein, zwei Spiele mit der einen, wahren Fraktion hinter sich. Vorher war er immer mal mit City States dabei, aber konnte seinen Irrtum einsehen und wurde so zu meinem Sith-Apprentice. Weil Hazlias Feuer heiß brennt wurde auch direkt der Nick aus Lübeck solange bequatscht, bis er seinen Spires abgeschworen hatte und ebenfalls mit derselben Liste nach Beckum zog. Volle BoneLem Power! Was ich nicht wusste: Simon aus Heidelberg hatte ebenfalls eine sehr ähnliche Liste mit doppel BoneLems und Prätorianern im Gepäck. Dort waren wir zwei Wochen zuvor und hatten viel über Listen geschnackt. Ich hatte erfolgreich alle OD Spieler infiziert >:-D
Spiel I Melee vs City States
Wir haben regional keinen regelmäßigen City States Spieler, sodass meine Erfahrungen in dem MatchUp eher auf Hörensagen beruhten. Die paar Spiele, die ich gegen die abtrünnigen Turbo Griechen hatte, habe ich erfolgreich vergessen/verdrängt. Aber ich war sehr zuversichtlich. Kaum ranged Druck, selten wirklicher Rush und nix übermäßig Zähes… dachte ich zumindest. Aber Hybris ist ein wiederkehrendes Thema in diesem Bericht.
The City States
== Aristarch [110]: Irgendeine 20pts Ausrüstung
* Thorakites (4) [205]: Minotaur Thyrean Auxiliary
* Minotaur Thyreans (3) [190]:
== (Warlord) Polemarch [195]: Atalanta's Spear, Inscription of Lighter Alloys, Overkill, Architects 1, Architects 2, Architects 3
* Hoplites (7) [330]: Dorilates, Minotaur Haspist Auxiliary
* Thorakites (4) [220]: Lochagos, Minotaur Thyrean Auxiliary
* Hephaestian (1) [250]:
Mir gegenüber marschierten zwei Thorakites Blöcke mit Muh-Azubi an den Flanken auf und zentral ein großer Blobb Hoplites samt Euterträger, Polemarch und Hephaestian. Später ruinierten auch Prügel-Rinder noch den rechten Rasen. Zwei Häuser blockierten jeweils einen kleinen Bereich der Aufstellung, ansonsten wurde eigentlich nur der zentrale Wald von Relevanz.
Punktetechnisch
sicherten die City States früh beide Flanken Missionsziele. Ich zog
es vor meine Optio Legionäre lieber auf eines der zentralen Felder
sicher zu stellen und die Flanken erst von den Thorakites zu
befreien. Links wurde diese Aufgabe den Varangians zu teil, rechts
sollten Legionäre + Archmandrite und BoneLems Hazlia stolz machen.
Die Mitte gehörte den Prätorianern – wie üblich. Ich nutzte die
Waldkante, um mit voller Breite den Angriff des Riesen und der
Hoplites abzufangen. Wie schlimm können die schon werden? Antwort:
Sehr schlimm. Der Polemarch und Emotional-Support-Kuh des Regiments
produzierten jede Runde 10+ Hits mit genügend Cleave, dass mir jedes
Mal etwas schlecht wurde. Der Cleave 3 Riese war da noch das
Sahnehäubchen oben druff.
Der
Supremacy Gegenschlag der Prätorianer fiel mager aus. Von Insgesamt
40 Attacken produzierte ich solide 8 Hits oder so, zusammen mit Aura
of Death und dem Xhiliarchen konnten über zwo Runden hinweg 4 Stands
Hopliten erledigt werde. Ein Regiment BoneLems griff noch in den
Kampf ein und erledigte immerhin den Hephaestian, verlor aber zwo der
ihren. Auf der linken Seite machten Varangians kurzen Prozess mit den
Thorakites samt Aristarch und richteten sich in der Zone häuslich
ein. Links lief es etwas holpriger. Zwar hauten die BoneLems mit
Unterstützung des Archmandrites tapfer auf die dortigen Griechen
ein, aber brauchten mangels Treffer drei Runden für den Job.
Währenddessen ein einzelner Thorakites sein
„Du-hälst-hier-gar-Nichts!“- Lied sang und mir das Punkten
verwehrte. Sehr ärgerlich. Nachdem der Block endlich ausgelöscht
war, wurden meine BoneLems von den Prügel-Rindern zerlegt, aber die
Legioäre und der Archmandrite rächten sie und die Flanken waren
sicher in meiner Hand.
Ab Runde 8 hatte ich in drei Zonen ein Regiment (2x Legionäre und 1x Varangians) und einen einzelnen BoneGolem der grinsend in Zone Vier rannte. Zwar konnte ich die restlichen Hopliten nicht mehr aufhalten, aber diese waren im Gegenzug nur ein einzelnes Regiment und konnten mir das punkten nicht mehr ausreichend madig machen. 59 zu 29 im Namen Hazlias! Aber ich habe neuen Respekt vor diesem Gewalt Block gewonnen. Beim nächsten Mal gehe ich den anders an. An den anderen Tischen verlieren Nicks OD-Horden super knapp gegen Dweghom, während Timm sich die erste Kerbe in sein Laserschwert schnitzt.
Spiel II Off balance vs Nords
Uziels Nords präsentierten sich für Spiel II. Seine Liste ist sehr leicht und konzentriert sich auf einen frühen Rush, um sich im Anschluss zurückzuziehen und den Vorsprung mit den Riesen zu halten. Wir hatten das Matchup im Vorfeld schon Mal gespielt und aggressive OD sind ein schwieriger Fall für Ihn. Auf dem richtigen Szenario machbar, wenn nichts schiefläuft. Absolut brutal, wenn der Gegner sich einschüchtern lässt und Scoring-Zeit verschwendet. Nur ist Off balance weit entfernt vom richtigen Szenario. Zwei große Zonen für wenig Punkte und sehr tief im Gegner stehende Objectives (meist eher im Mid- bis Late-Game relevant) erlauben nur wenig vor-scoren. Und ich weiß ziemlich exakt, wie seine Liste läuft und was ich tun muss. Auch wenn Uziel ein herausragender Nords Spieler ist, stehen die Vorzeichen zu seinen Ungunsten.
Nords
== (Warlord) Shaman [90]: Prize Silver, Sacrificial Lamb
* Raiders (3) [120]: Captain
* Raiders (3) [110]:
* Sea Jotnar (1) [240]:
* Mountain Jotnar (1) [190]:
== Vargyr Lord [120]:
* Fenr Beastpack (3) [140]:
* Fenr Beastpack (3) [140]:
* Werewargs (3) [160]:
* Mountain Jotnar (1) [190]:
Im Earl Game rusht Uziel die Missionsziele. Links mit den Werewargs, mittig mit seinem Warlord Regiment. Ich kontere das links mit meinen Archmandrite Legionären (die sollen für die Wölfe dicke ausreichen – again Hybris…) und mittig mit den Prätorianern. Im Idealfall stirbt der Schamane schnell, sodass sein Blessed Buff vertan ist, ehe die Nords viel Kapital auf der Platte haben. Jeweils ein Regiment Fenr Biester sichert die Zonen.
Rechts beantworte ich das mit Flitzer-Legionären, um die Fenr von saftigeren Zielen abzuhalten. Uziel will sich darauf nicht einlassen und hofft auf einige Verluste durch einen Flanken Charge in die Prätorianer. Allerdings steht Hazlia mir bei und es geht nur ein Stand. Die Hunde fallen gegen die Legionen der Old Dominion. Wahrscheinlich wäre es tatsächlich besser gewesen das Zentrum aufzugeben und die Fenr konservativ in der Zone zu halten, aber Uziel will mir nicht das Objective geben (immerhin 4 Punkte) und das MatchUp ist auch so schlecht, dass er mit einigen riskanten Moves Erfolg haben muss, wenn er gewinnen will. Der Erfolg ist ihm aber nicht gegeben und auch der erste zentrale Mountain Jotnar wird im Supremacy Turn von den Varangians gefressen, nachdem er im Charge nur einen Stand erlegen konnte.
Rechts erledigen Legionäre ein Regiment Raider und halten die Zone, links kauen Wargs und
Legios+Archmandrite ewig aufeinander rum, bis eine unheilige Taufe richtig sitzt und der Vagyr Lord lieber in die eigene Klinge stürzt als fortan „Fluffy“ heißen zu müssen. Die Mitte fällt endgültig nachdem der Sea Jotnar von 2 Regimentern Bone Golems und den Prätorianern engaged wird und seine restlichen 5 Wunden an Aura of Death 17 o.ä. verliert. Uziel hat am Ende von Runde Sechs (16:18) nur noch einen Moutain Jotnar, während Ich effektiv nur die Varangians und zwo Golems verloren habe.
Wir rechnen es dann konservativ hoch. Wahrscheinlich kann jeder von uns noch ein Objective holen und ich punkte ab Runde 7 alle Zonen durch. 36:22 Wir beide wussten im Vorfeld, wie das Spiel ungefähr laufen würde uns so ist es auch eingetreten. Ohne Ice Jotnar und Bow-Chosen mit nem Rudel 1er Hit rolls ist OD meiner Meinung nach sehr schwierig für Nords zu brechen. Insgesamt eine gute Runde für Old Dominion. Sowohl Timm als auch Nick erledigen die Opposition. Damit steht unser Clon-Listen-Triumvirat nach Runde 2 bei 5-0-1
Spiel III Forlorn Hope vs Old Dominion
In klassischer Sith Manier wendet sich Timm gegen mich, nichtsahnend welche weiteren Abgründe der dunklen Seite ich für Ihn bereit halte…
Am zweiten Final Tisch stellt sich auch Hanna dem Mirrormatch und zwo der 100 Königreiche verhauen sich gegenseitig (sehr gut!). Zur Liste muss ich ja nix sagen, wir spielen exakt denselben Kram. Ich hatte mir im Vorfeld mal überlegt, dass Varangians gegen BoneLems gut wären, da jeder Hit ein DMG ist. Prätorianer wären gut gegen Varangians, um die D3 in einem Schwarm Aura of Death und normalen Hits zu ersäufen. Damit verbleiben meine BoneLems vs seine Prätorianer. Soweit der Plan. Gleich zu Beginn laufen meine Reinforcement Rolls bombastisch. Jede einzelne Auswahl kommt so früh es ihr möglich ist auf die Platte, während Timm hier sogar unterdurchschnittlich würfelt. So kann ich 2 Punkte in Vorsprung gehen und habe die Sache also sicher im Sack (Again Hybris! Das ist ja bisher erst zwei Mal schief gelaufen).
Sehr
zu meiner Freude kontert Timm meine Prätorianer rechts mit seinen
Varangians. Weil ich meinen Plan direkt wieder vergessen habe,
schiebe ich meine Varangians hinter den Prätorianern rein (wo sie
sich natürlich direkt die Beine in den Bauch stehen), während Timm
cool bleibt und sich breiter positioniert. Unsere BoneLems fressen
ihre jeweiligen Objectives und stehen sich mittig gegenüber. Timm
eröffnet die Aggressionen und seine Pärtorianer killen meine
Flitzer Legionäre. Das war sogar beabsichtigt, um im nächsten Zug
schon auf Tier 2 zu starten und meinen Alpha Strike mehr Gewicht zu
verleihen. Unmittelbar darauf verkacke ich total und sage einen
gierigen charge clash mit BoneLems vs Prätorianer an. Natürlich
failen die BoneLems ihre benötigte 4 zwei Mal und schaffen es nicht
mal in die Zone, die zuvor in Legionärshand war… Punktevorsprung
verspielt :-0
Im Schockzustand über meine eigene Dummheit mache ich gleich den nächsten Fehler und gebe sämtliche Chancen ab, die ich noch hatte. Während Timm seine Supremacy (korrekterweise) zündet beschließe ich ihn ins Leere laufen zu lassen, mich zurückzuhalten und lieber einen Konterzug vorzubereiten. Völlig zu Recht werde ich hierfür massiv bestraft und verliere die Initiative. Die Varangians explodieren in meine Prätorianer und löschen 3 Stands aus. Seine BoneGolems zerstören mein zweites Regiment Legionär und stehen auch noch sicher vor meinen eigenen Golems. Dabei zeigt mir Timm auch direkt, wie man das meiste aus den Kugeln holt: Einfach mehr Einser werfen =D. In den Folgezügen muss es laufen. Meine BoneLems müssen seine fressen und meine Varangians ebenfalls. Beides läuft nicht. Meine Varangians versemmeln ihre Treffer, Timms schlagen besser zurück und zum krönenden Abschluss meiner Demütigung legen seine BoneLems acht Einser im Kampf gegen meine hin. In Runde 6 geschlagen von meinen eigenen, ausgeliehenen Truppen mit meiner eigenen Liste. Ich hätte es ahnen müssen. Es endet mit einem 70:20 oder ähnlich. Absolut verdient für Timm, der es solide runter gespielt hat während ich sehr viele, sehr kluge Ideen absolut katastrophal in den Sand gespielt habe. Ich tröste mich damit, dass Hazlia am Ende triumphiert hat. Und ich verleihe nie wieder meine BoneLems.
Fazit
Insgesamt ein sehr lustiges Event. Hanna triumphiert das Duell der 100k und macht den ersten Platz. Timm folgt ihr dicht auf, als einziger ungeschlagener OD Spieler. Uziels Nords holen noch Bronze und ich reihe mich hinter Nick aber noch vor Simon ein. Damit haben es alle vier OD in die Top 6 geschafft und alle mindestens 2-0-1 performed. Hazlias Feuer brannte definitiv heiß! Obendrein nehme ich auch noch den Best Painted Award mit.
Einen kleinen persönlichen Wehmutstropfen habe ich mit der Verwendung der offiziellen App für die Paarungen, anscheinend wird hier der Top-Platzierte gegen den Letzt-Platzierten im jeweiligen Bracket gepaart (hier bin ich nicht ganz sicher) und die Verwendung von gemachten VP als ersten Tie-Breaker belohnt einen dafür unterlegene Spieler schlimmst möglich in den Boden zu stampfen, während knappe Spiele auf Augenhöhe bestraft werden. Hier ist SOS (Strength of schedule) meiner Meinung nach der klar überlegen Modus und ich fände es schön den Tiebreaker in der App optional ändern zu können. Bei 16 Spieler in einem Drei-Runden Event ist das aber sehr zweitrangig und es war ne super coole Location mit sehr netten Leuten und einem reibungslosen Ablauf. Danke dafür!
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