Mittwoch, 8. Mai 2024

Turnierbericht vom Victorum Liubice III Spiel 1 Sorcerer Kings gegen Dweghom

Übersicht:
Spiel 1
Spiel 2
Spiel 3

Am ersten Mai-Wochenende fand das Victorum Liubice III statt, und ich wollte meine Sorcerer Kings spielen, nachdem ich sie mühsam bemalt hatte. Die neuen Regeländerungen haben dazu geführt, dass ich mich mit meinen Einheiten nicht mehr richtig verbunden fühle. Die Testspiele in der Woche davor waren entmutigend, und ich war mit den Ergebnissen unzufrieden. Trotzdem gefallen mir die Modelle sehr, und da Lübeck und Bremen derzeit die aktivsten Spieler in Deutschland haben, dachte ich, es würde nicht so schlimm werden. Spoiler: wurde es doch


Sorcerer Kings [2000/2000]

- Raj [160]: Shu'laat, Bound to the Elements
  - Efreet Sword Dancers (5) [270]
  - Ghols (3) [110]
  - Steelheart Djinn (3) [190]
  - Steelheart Djinn (3) [190]

- (Warlord) Maharajah [120]: Court of Fire
  - Rajakur (3) [120]

- Sorcerer [130]: Eye of the Blazing Tempest, Court of Fire
  - Efreet Flamecasters (3) [160]
  - Efreet Sword Dancers (3) [170]
  - Rajakur (3) [120]
  - Rakshasa Bakasura (1) [260]

Im Gegensatz zu den Listen vor dem Update habe ich wieder den Maharajah als Warlord dabei. Rituale bzw. die dritte Aktion für Elementals ist in meinen Augen wichtig, und ohne Maharajah habe ich nur ein bis zwei Rituale im Spiel. Mit ihm als Warlord bis zu vier, sollten alle Charaktere in Runde 2 auf dem Feld sein, sogar bis zu fünf. Dabei ist der Erstschlag gar nicht so wichtig wie die Option, Truppen schnell zu verlegen und Zonen einzunehmen. Das Einnehmen von Zonen wurde durch das Update nicht einfacher, und Sorcerer Kings gehören zu den am schlechtesten punktenden Armeen im Spiel. Daher habe ich auch die Feuer-Sorcerer eingepackt. Sie kann die Ghols in Runde 2 punkten lassen und dafür sorgen, dass ich nur einen geringen einstelligen Abstand aufholen muss. Außer es kommen in Runde 2 nicht genug Mediums, dann wird der schnell zweistellig.

Das bringt mich auch zu dem Punkt, warum ich nur noch ein Monster spiele. Da ich in jeder Runde nicht mehr zwei bis drei Rituale zur Verfügung habe, sind die Extrakosten für die Elementalsonderregel teilweise einfach zu hoch. Außerdem brauche ich zwingend alle Charaktere auf dem Feld, und da ich keine hilfreichen Sonderregeln dafür habe, geht das nur mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit. Sprich, mehr Regimenter, die Medium sind, um mehr Würfel zu haben. Bei sieben Regimentern darf ich sechs Würfel in Runde 2 werfen und habe im Schnitt somit drei Regimenter sowie alle drei Charaktere in meinem Deck. Jedenfalls bis sie sterben, und das passiert leider oft sehr schnell.

Ursprünglich wollte ich mehr Efreets einpacken, aber sobald die Dhanur Disciples kommen, dürften einige Probleme der Sorcerer Kings gelöst werden. Dann kann man auf Entfernung Schaden machen. Jetzt geht das nicht, und ich wollte keine zwei weiteren Boxen Efreets kaufen. Daher gab es Steelheart Djinns. Diese haben mich in den meisten Testspielen bisher schwer enttäuscht. 190 Punkte sind für die geringe Anzahl an Attacken ein wenig viel, vor allem weil meine Liste nur wenig mit den meisten Sonderregeln der Djinns synergisiert. Vielleicht sehe ich das anders, wenn ich weitere Windemodelle erscheinen.

Der Rest ist auf den ersten Blick ähnlich wie in den alten Testspielen. Raj in einem Block Sword Dancers, jetzt mit Shu'laat für zusätzliche Ritualmarker, und die Sorcerer mit Eye of the Blazing Tempest. Ich war mir lange unsicher, ob ich das Auge oder Jadoo einpacken soll und mag Jadoo eigentlich lieber. Aber da ich die Wizards durch die neue Ritualmechanik selten bei den ersten Aktivierungen habe, kommt der Effekt nicht so häufig zum Tragen. Das Heilen ist theoretisch situativ, aber in fast jedem Spiel habe ich bisher einen Efreet oder Djinn wieder hingestellt, und allein die Option darauf ist gut. Außerdem hat es einen einfachen Grund, warum statt dem Maharajah der Raj Shu'laat trägt. Dieser ist meistens der erste der drei Charaktere, der in einer Runde etwas macht. Sei es Wreathed in Fire für die Verteidigung oder Molten Blades für den Angriff. In den meisten Fällen liegt er vor den anderen Charakteren. Der Maharajah hingegen liegt oft sehr weit unten im Deck, und ich kam öfter in die Situation, dass ich den nach oben legen musste, um doch noch ein Ritual irgendwie durchzudrücken und so andere wichtige Dinge nach hinten zu schieben. Das hat mich so sehr genervt, dass der Raj es bekommen hat und auch Jadoo rausflog. Aber genug von meiner Liste, das ist schon viel länger geworden, als ich es wollte. Fahren wir mit dem Bericht von Spiel 1 fort.

Tim (Discord: shamenix) hatte mich für Runde 1 herausgefordert und er war somit der erste Lübecker, der gegen die neuen Sorcerer Kings antrat. Seine Liste mit dem Steelshaper war darauf ausgelegt, maximale Tokens zum Heilen zu generieren:

Dweghom [2000/2000]

- Tempered Sorcerer [130]: Magma School
   - Fireforged (3) [180]: 
   - Hellbringer Drake (1) [200]:

- Tempered Sorcerer [130]: Magma School
  - Fireforged (3) [180]:
  - Hellbringer Drake (1) [200]:

- (Warlord) Tempered Steelshaper [120]:
  - Hold Ballistae (3) [160]: Herald of Magma
  - Steelforged (3) [210]:

- Tempered Steelshaper [120]:
  - Hold Ballistae (3) [160]: Herald of Magma
  - Steelforged (3) [210]:

Ich erklärte meine Armee und im Gegensatz zu Tim wusste ich sehr genau, was auf dem Tisch passieren würde, und ich benötigte nur etwas günstiges Gelände, um dem Beschuss der auf der anderen Seite aufmarschierenden Truppen zu entkommen.


Tja, Nick wollte mich wohl hier veräppeln. In der Mitte waren zwei Teiche und der Rest befand sich am Rand. Es war wie Tontaubenschießen, nur war ich die Taube. Das wäre schrecklich geworden, wenn ich nicht das Eye dabei hätte und gegen Dweghom, wenn auch nicht gegen diese Liste, mehrfach gespielt hätte. So war es nur herausfordernd, und ich musste versuchen, zu überleben und möglichst lange Widerstand zu leisten. Dank "Grind them Down" würde ich vermutlich zuerst Punkte sammeln. Dann müsste er vorrücken, und wenn das zu viel für ihn wäre und ich gerade drei Rituale oder so im Deck hätte, könnte das ziemlich eskalieren. Immerhin war ein Viertel meiner knapp 40 Testspielen gegen Dweghom gewesen.

In der ersten Runde hatten wir beide nur unsere lights, d.h. ich nur meine Ghols. Diese marschierten auf der linken Flanke auf, während auf der gleichen Seite beide Ballista-Regimenter erschienen. Da bemerkte ich erst, dass dieser riesige Hügel bald Lava sein würde, weil sich darin ein Herold auf Magma befand. Das war lästig, aber nicht zu ändern. Direkt darauf folgte Runde 2, in der ich einfach 4 Regimenter erhielt, während er nur die Steelforged in das Deck legen durfte. Das war solide und nahm viel Druck, weil ich vor ihm Punkten konnte und die Zeit für mich spielte.  Natürlich wurden alle drei Regimenter mit dem Zauberer in mein Deck gelegt, sowie ein Regiment der Windmädchen. Auf dem Bild weiter unten sieht es so aus, als wären sie in einer Zone, aber das Tray zeigt ihre Position an, und ich stellte sie nur davor auf, weil ich die Bases hinten zu ausladend gemacht hatte.
Auf der linken Seite marschierten seine Steelforged auf, und ihnen gegenüber kamen die Sorcerer und der Raj. Die Ghols wurden zu einer punktenden Einheit und sicherten sich die Wunschzone. Auf der linken Flanke kamen die Mädchen und der Maharajah, und ich führte entspannt mit 4 Punkten Vorsprung. Außerdem waren drei Rituale gestartet. 4:0


In Runde drei erwürfelte ich einfach den Rest meiner Armee, während bei ihm alles außer einem Drake dazu kam. Die Charaktere legte ich mittig ins Deck, weil ich die Heilung vielleicht brauchen könnte. Ich brachte rechts erst mal meine Rajakur und die Mädchen ein Stück nach vorne, und mehr Mädchen in die Mitte. Bei ihm marschierten die Steelforged auf der gegenüberliegenden Seite zusammen mit beiden Fireforged. Der Drake kam auf die linke Flanke, und dann zauberten alle seine Modelle und sammelten Tokens. Schließlich war nur noch ich dran und konnte unbeschwert Zonen einnehmen. Also stellte ich den Raj in die mittlere Zone, die Sorcerer heilte die Ghols und schob sich nach vorne, um selbst in die Zone zu gelangen. Weiter links kamen dann noch zwei Efreet-Einheiten und in der Mitte der Bakasura. Zwei Rituale waren fast fertig, zweimal "Conflagration" vom Raj, und ich überlegte, wo ich meine drei Zusatztokens platzieren sollte. Noch war er weit genug entfernt, aber wenn ich gar kein Ritual ins Deck legen würde, würde er auch nicht näher kommen. Also legte ich eine "Conflagration" ins Deck und verteilte die anderen Marker auf die verbleibenden Rituale. Er holte sich seine Wunschzone, und ich sicherte mir drei Zonen mit der Wunschzone. 12:4


In Runde vier erklärte ich Tim erneut ausführlich, wie die Rituale funktionieren, und da er nicht wusste, dass mein einziges Ritual ganz unten liegt, um mir für die nächste Runde eine dreifache Aktion zu geben, agierte er entsprechend vorsichtig. Ich platzierte meinen Raj, einige Sword Dancer, Rajakur und dann die rechte Flanke oben. Danach die Ghols, die zweiten Rajakur, meine anderen beiden Charaktere und den Flamecaster. Die zweiten Sword Dancer und der Bakasura wurden bewusst unten platziert, einfach weil er theoretisch die größte Bedrohungsreichweite hatte und Tim nicht wusste, ob er drei Aktionen zur Verfügung hatte. Er begann, und der Berg neben mir spuckte Lava aus, weil ich zu nah dran stand. Dummer Fehler. Die Sword Dancer erlitten 10 Schaden und wurden zurückgeschoben. Der Flamecaster und die Sword Dancer vom Raj erlitten jeweils drei Schaden durch die Ballista, was zufällig die ideale Menge für das Eye war. Wir arbeiteten uns durch die Runde, ich platzierte Rituale, und schließlich platzierte ich vor den Markern, die ich später durch die Zonen erhalten könnte, fünf Rituale mit 4, 4, 2, 2 und 1 Marker. Zufällig waren die Steelforged vor mir in Reichweite der Sorcerer und somit ein gutes Sandstormziel, sodass die Flamecaster einen mit "Move Volley" erschießen konnten. Dann war die Runde vorbei, Tim schaute verwirrt, weil ich scheinbar wenig getan hatte außer ihm Tokens zu nehmen, und ich legte zwei Rituale in mein Deck. Der Plan war, die linke Flanke in der übernächsten Runde von Dweghom zu befreien und mich jetzt darauf vorzubereiten. Ich hatte mich ausreichend weit weg vom Berg, und vor den Steelforged standen Ghols. Der Beschuss, der kommen würde, könnte geheilt werden. Auf der rechten Flanke blieb ich außerhalb der Reichweite der Fireforged und begnügte mich mit meinem Punktevorsprung.  17:9.


In Runde 5 und da ich plante, in der nächsten Runde Durchzubrechen, mußte ich in dieser Runde nur möglichst viele Tokens aus dem Pool der Dweghom saugen. Daher lagen ein Bakasura und ein Regiment Mädchen mit Hellebarden nach unten, jeweils über ihnen ein Ritual. Zufällig waren auch "Intrusive Thoughts" dabei. Der Rest meines Decks baute sich recht einfach: Ghols, Sword Dancer, Raj, Windmädchen, Sorcerer, Maharajah, Sword Dancer und die beiden Rajakur, um in Reichweite von "Intrusive Thoughts" zu kommen. Es geschah fast nichts in dieser Runde außer dass die Flamecaster und Ghols 10 Token aus seinem Pool saugten, da er die Steel Forged gerne behalten wollte. Die Sorcerer heilten den Beschuss solide, und ich platzierte Marker auf allen Ritualen. Dann starben die Ghols. Schließlich drangen die ersten Mädchen mit Hellebarden in den Nahkampf vor, und die letzten Token wurden für sie verbraucht. Dadurch gab es nur zwei Schaden an den Steelforged auf der rechten Seite. Aber ich hatte noch den Bakasura, der eigentlich auf die Ballista des Warlord Steelshaper zusteuern wollte, aber dafür musste ich würfeln. Also lieber ein sicherer Move Charge Clash auf die linken Steelforged, die bereits durch Sandstorm geschwächt waren. Die Steelforged waren wieder fast voll, aber nachdem Clash des Bakausras standen da noch drei Leben. Tim merkte, dass er zu passiv war, hatte sich jedoch klug genug in der rechten Zone positioniert, sodass ich das Punkten dort nicht mit meinem Ritual verhindern konnte. 22:10


Runde 6 und ich legte drei Rituale ins Deck, und diesmal kamen zwei davon nach oben. "Conflagration", Sword Dancer, "Conflagration", Bakasura, Windmädchen, Raj, und die linke Flanke sowie schließlich ganz unten das letzte Ritual, weil ich nicht wusste, was ich damit anfangen sollte. Er durfte anfangen und schoss irgendwo. Ich startete mit "Sandstorm" auf die linke Seite gegen den letzten verbliebenen Steelforged, und die Sword Dancer griffen an. Er starb brav durch die Impacts, und ich stellte mich quer in die Zone. Der nun freie Bakasura griff die ganz linke Ballistas an und nahm sie aus dem Spiel. Ich führte mit drei Karten Vorsprung, und seine Aktivierungsreihenfolge war durcheinander. Er hatte nicht erwartet, das ich Warlord angreife, aber jetzt gab es keine Magma Zauber mehr dieser Flanke.. Durch den Herold auf Magma wurde der Hügel zu Lava, und der Schaden der beiden Sorcerer wäre auf Dauer zu viel geworden.. Schließlich rückten meine fast wieder vollständigen zweiten Sword Dancer und die Flamecaster nach vorne, und die linke Flanke konnte als fast befriedet betrachtet werden. Drei Zonen waren mein seinen Schaden wurde mit Heilung streckenweise kompensiert. Auf der rechten Flanke sah es nicht ganz so rosig aus. Zwar gelang es mir, die Steelorged gegen ein Regiment Windmädchen zu tauschen, aber die beiden Magma Sorcerer mit Fireforged würden die Rajakur und letzten Windmädchen in ein zwei Runden töten. 29:11

Noch eine Anmerkung zu den Bildern: auf fast allen Bildern steht der Bakasura andersrum, aber die Schwerter usw stehen einfach zu weit über und die Optionen wo hinschaut waren daher immer begrenzt.



In Runde 7 durfte ich beginnen, und der Bakasura holte sich ohne ein Ritual zu verwenden erst Mal den Warlord. Dann fiel einer seiner Drakes den Sword Dancern zum Opfer, und auf der anderen Flanke starben meine Regimenter. In den folgenden Runden jagte ich ihn noch ein wenig, aber da ich stets in drei Zonen punktete, gewannen die tapferen Menschen mit ihren Dienern von den anderen Ebenen letztendlich das Spiel.

Schlusswort:

Der Sieg in dieser Partie basierte maßgeblich darauf, dass ich die Dweghom sehr genau kenne, während Tim keinerlei Erfahrung mit den Sorcerer Kings hatte. Aus meiner bisherigen Erfahrung in den Testspielen ergibt sich, dass die Siegrate der Sorcerer Kings gegen Spieler, die sie bereits mehrfach gesehen haben, deutlich sinkt. Eine Ausnahme bildet hier das Old Dominion, wo meine Sorcerer Kings noch kein einziges Spiel gewinnen konnten. Es fühlt sich einfach so an, als ob zu wenig Schaden ankommt und meine Einheiten unter Aura of Death zerbröseln. Gegen viel Pingschaden, wie er durch Tims Dweghomliste verursacht wird, ist das okay. Jedenfalls solange er den Schaden nicht konzentriert, kann ich einen Teil des Schadens heilen. Gegen eine Ballerburg auf offenen Feld anzukommen ist trotzdem Mist. Das lief weil meine Reinforcements einfach deutlich besser kamen und bei den Testspielen habe ich gefühlt stets verloren, wenn nicht alle drei Wizards in Runde 2 auf dem Feld waren. Weiter geht es mit Spiel 2

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