Montag, 6. November 2023

Armeelisten schreiben bei Conquest Last Argument of Kings

Da wir gerade wieder einen Schwung Neueinsteiger in Bremen/Bremerhaven haben und ich immer wieder ähnliche Sachen erzähle/schreibe eine kleine Zusammenfassung zum Listenschreiben die hoffentich den einen oder anderen hilft. Denns sobald wir uns für eine Armee entschieden haben kommt früher oder später der Punkt wo wir eine Armeeliste selbstständig bauen müssen/wollen. Für mich ist das bauen von Armeelisten ein netter Teil des Hobbys, für andere eine lästige Aufgabe mit mehrere Fallstricke. Um davon wenigstens ein paar aus dem Weg zu räumen habe ich hier eine kleine Hilfestellung geschrieben.

Die Idee
Zuerst brauchen wir eine Idee und einen Plan, dieser sollte irgendwie definiert sein. Bei vielen Hundert Königreichen Spielern ist zu Anfang "ich will Kavallerie spielen", aber es gibt unterschiedliche Ansatzpunkte warum wir eine neue Armeeliste schreiben. Sei es weil wir neue Figuren erworben haben, die wir unbedingt testen möchte, jemanden zeigen wollen das [hier beliebiges Regiment einfügen) gut funktioniert, Kombination testen  oder weil wir zum wöchentlichen Spieleabend fahren. Letzten Endes läuft es alles immer auf das gleiche Ende hinaus, wir sitzen vor dem Armybuilder und grübeln in uns hinein.

Sobald wir also eine Idee haben was für möchten, wir bleiben beim Beispiel der Kavallerie, müssen wir das Ganze in einen Plan konkretisieren. Dabei sind ein paar Dinge meiner Meinung nach wichtig

  • Habt genug punktende Regimenter
    Eine normale Liste besteht bei 2000 Punkte aus 2-3 Charakteren und 7-10 Regimenter. Grundsätzlich würde ich immer empfehlen zu Anfang 2 Charaktere und 8 Regimenter anzupeilen. Da viele Szenarien drei oder mehr Zonen haben und nur Medium und Heavy Stands punkten, sollten min 5 dieser Regimenter punkten können. Besser sechs, wenn man nicht mit  ein wenig mit Charakteren tricksen kann/möchte, indem man einen Medium Charakter in ein Light Regiment steckt. Dabei sollte man immer im Hinterkopf behalten das man gerade mit teuren, großen Blöcken nur ungerne auf einem Missionsziel rumstehen möchte statt sich um die Problemlösung (bevorzugt die Auslöschung gegnerischer Regimenter) zu kümmern.

  • Beachtet die Reinforcements
    Da Regimenter je nach Klasse zu unterschiedlichen Zeiten auf das Schlachtfeld kommen, kann man Probleme beim Szenario erhalten. Umso schwerer ein Regiment umso besser sind normalerweise seine Werte, aber umso später erscheint es auch auf dem Schlachtfeld. Beispielsweise kommen Heavys frühestens in Runde 3, aber da nur auf die 1-2. Mit etwas Pech kann es also sein, dass ein Heavy Regiment erst in Runde 5 das Schlachtfeld betritt und somit erst ab Runde 6-7 wirklich aktiv am Spiel teilnimmt. Da kann schon alles vorbei sein, daher ist es meiner Meinung nach stets zielführend Listen zu bauen, wo man sich sicher ist, dass man in Runde 4 alles auf dem Spielfeld hat. Das geht zum einen dadurch, da man jede Runde ein Regiment bestimmen darf, welches automatisch kommt und zum anderen durch Sonderregeln wie Flank usw. Außerdem kommen alle Mediums in Runde vier, was diese in den meisten Armeen zum Herzstück jeder Liste macht. Eine gute Mischung, ohne Sonderregeln, ist meistens 2 Lights, 4 Mediums und 2 Heavys.

  • Habe die Option ab Runde 2 zu punkten
    Gepunktet wird ab Runde 2 und man sollte daher Optionen in der eigenen Liste haben um auf den meisten Szenarien in Runde 2 punkten zu können. Jede Armee, außer Dweghom, kann ein Medium Regiment 15" aus dem Reinforcement auf die Platte bringen. Dies ist genau das was man braucht um die meisten Zonen in Runde 2 zu punkten. Dies erreicht man durch Chants (Conquest), der Vanguard Sonderregeln und Standarten. Wenn man auf solche Elemente in der eigenen Liste verzichtet, sollten sich wenigstens ein zwei Charakterstands der Klasse Medium oder Heavy in leichten Regimentern befinden um zu punkten. Eine der beiden Möglichkeiten hat jede Fraktion.

  • Kenne deine Armee
    Ernsthaft. Versucht eure Auswahlen regelmäßig zu spielen und die Werte zu kennen. Viele Spieler sind sich den Fähigkeiten ihrer Truppen nicht bewusst und indem ihr immer wieder etwas anderes spielt  merkt ihr euch nicht was z.B. Household Knights können. Als Tipp: zu Anfang habe ich immer nur eine Liste rauf und runter gespielt und mir auf dieser Liste draufgeschrieben was meine Sachen genau machen, in welcher Runde ich würfeln darf wann die kommen usw. Außerdem ist es gut zu wissen, was das Regiment wirklich leisten kann und das kann man meist einfach im Kopf überschlagen. Household Knights die mit Move Charge und Clash 2 werden mit 6 Impacts ziemlich sicher kein gegnerisches Regiment rausnehmen. Klingt logisch, aber so häufig wie ich sehe, dass jemand das bei Thanes versucht und sich über die eigenen Würfel beschwert bin ich mir da nicht sicher.

  • Haltet die Charakter günstig
    Die meisten Charaktere kosten zwischen 80 - 120 Punkte ohne Ausrüstung und es ist recht einfach diese auf 200+ Punkte hochzurüsten. Dies ist nicht immer, sogar eher sehr selten, ein guter Plan. Häufig ist ein weiteres Regiment schlichtweg die bessere Wahl, weil ihr damit mehr Optionen habt. Daher würde ich bevorzugt Charakteren Ausrüstung geben die Regimenter bufft und diese eher als "Einheitenupgrade" betrachten statt als Held der sich alleine durch eine Armee schlachtet. Die gibt es auch, sind aber definitiv in der Minderheit

  • Versucht Regimenter ohne Charaktere immer ungerade zu halten
    Wenn ein Regiment die Hälfte seiner Stands verliert ist es Broken. Wenn ein Broken Regiment die Hälfte seiner verbliebenen Stands verliert ist es zerstört. Daher sterben 4 Stands nahezu genauso schnell wie 3, außer ihnen schließt sich ein Charakter an. Es gibt Optionen wo das gut ist, aber zu Anfang sollte man versuchen die Regimenter ohne Charakteren immer ungerade zu halten

  • Movement gewinnt das Spiel
    Baut Druck auf. Auf irgendeine Art und Weise muss man Druck auf Reichweite aufbauen und das ist entweder durch Movement oder Beschuss. Damit ist nicht nur der Movement-Wert sondern auch die Anwendung auf dem Schlachtfeld gemeint. Neben offensichtlichen Dingen wie Nords und W'adrhŭn die mit ein paar Tricks ein Monster in Runde 3 21" auf das Spielfeld bringen, damit ist es sofort an einem ungünstigen Punkt steht und eine Zone hält, gibt es zahlreiche Buffs und Sonderregeln. Spire und W'adrhŭn können ihr Movement meist einfach um 1-3" durch Buffs erhöhen, wie bei den Spire oder Ritter einen Move Charge auf  15" mit Impacts machen. Es gibt mehrere Optionen und da die meisten Regimenter in Conquest sehr unbeweglich sind, sind solche Regeln alle Gold wert. Nicht ohne Grund gilt Fluid Formation Regel und die Strategos Supremacy (freie zusätzliche Reform Aktion für jedes Regiment) mit als die besten im Spiel. Es gibt noch viel mehr Beispiele wie Mobility der City States usw, aber ein oder mehrere Elemente die sich besser bewegen können sollten in jeder Liste vorhanden sein. Wenn man das nicht kann oder will bleibt einen als zweite Option für Druck auch Beschuss & Magie. Etwas was gerade Dweghom sehr gerne machen.
    Aber auch auf dem Schlachtfeld kann man das noch aktiv beeinflussen, denn umso breiter ein Regiment  steht, umso schlechter kann man schwenken. Es spricht auf vielen Tischen nichts gegen eine Linie aus 5+ Stands, wenn man nur den Plan hat damit in eine Zone zu laufen und dort zu bleiben, aber wenn man Bewegung braucht ist es auch nicht verkehrt seine Regimenter vielleicht Mal nur 2 Breit auf das Schlachtfeld zu führen. Gerade wenn man von der Flanke kommt, gewinnt man dadurch noch Mal ein paar Zoll um eventuell direkt in eine Zone zu laufen.

  • Nutzt den kostenlosen Armybuilder / die kostenlose App unter Para Bellum - Army Builder (para-bellum.com) 

Sobald unsere Kernliste steht und wir diese ein paar Mal gespielt haben werden wir vermutlich kleinere Änderungen vornehmen, weil wir merken das Gegenstand YX sinnlos ist oder wir uns etwas Schlagkraft / Standhaftigkeit fehlt. Das ist nicht schlimm und so kriegt die Liste langsam einen Feinschliff. Wenn wir dann genug Übung haben gehen die oberen Punkte automatisch in unseren Listenbau mit ein und es kommen neue Überlegungen dazu.

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